Teamorder wieder erlauben oder nicht, das ist im Moment die große Frage in der Formel 1. So schlimm es auch klingt, der Sport wäre wohl wieder etwas ehrlicher, wenn die Stallregie erlaubt wird, ob er auch schöner wäre, steht auf einem anderen Blatt. Martin Whitmarsh glaubt das nicht. "Ich denke, in der Formel 1 muss verhindert werden, was voriges Wochenende passiert ist. Das war für die Öffentlichkeit nicht schön und das sollte zu denken geben", sagte der McLaren-Teamchef am Samstag.

Sollte die Stallregie wieder erlaubt werden, würde das bei seinem Team nichts ändern, betonte Whitmarsh. Es werde dort weiter frei gefahren werden wie bisher. "Es ist für den Sport aber nicht gut, in einer Situation zu sein, in der die Öffentlichkeit nicht zufrieden ist. Man muss vor allem diese Heuchelei nach dem Rennen vermeiden. Es ist jetzt die richtige Zeit, um darüber zu sprechen, wie wir die Regeln anpassen", meinte er.

Dabei sei es vor allem wichtig, darauf zu schauen, was Teamorder eigentlich ist. Denn wenn Whitmarsh Jenson Button sagte, er soll Lewis Hamilton in der ersten Kurve nicht abschießen, wäre das prinzipiell auch eine Teamorder. "Die Öffentlichkeit muss einfach wissen, wie der Sport betrieben wird. Ein paar Teams haben eine unterschiedliche Philosophie als wir. Ich kritisiere das nicht, ich habe nur eine andere Ansicht. Es [Stallregie] ist aber kein Problem, das unser Team beeinflussen wird."