"Ein Skandal, so lautet die Meinung vieler Fans und Mitarbeiter. Anders kann man nicht beschreiben, was während des Europa-GP passiert ist. Die Art und Weise wie das Rennen und die Vorfälle behandelt wurden, rufen Bedenken hervor, dass die Formel 1 wieder einmal an Glaubwürdigkeit verliert", hieß es in einem Statement auf der Ferrari-Webseite.

Grund für die Aufregung war Lewis Hamilton, der das Safety Car nach der zweiten SC-Linie überholte, die Ferraris blieben hingegen dahinter hängen und mussten eine Runde länger fahren, wodurch sie alle Podestchancen verloren. Ferrari-Teamchef Stefano Domencali war zwar wie Fernando Alonso aufgebracht, wollte aber nicht von einem Skandal oder Manipulation sprechen.

"Habe ich das Wort Skandal benutzt? Nein, habe ich nicht. Klar bin ich verärgert, denn wir haben nicht die Punkte geholt, die wir heute verdient hätten. Wir haben dieses Wochenende neue Teile am Auto und man hat gesehen, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben", erklärte Domenicali. Der Schritt sei zwar nicht groß genug gewesen, um im Rennen Red Bull zu schnappen, aber McLaren sei in Reichweite gewesen wie man nach Ansicht von Domenicali an der ersten Runde sah.

"Die erste Runde verlief für uns sehr vielverspechend. Angesichts dessen ist der Frust im Team natürlich sehr hoch", meinte der Ferrari-Teamchef. Für Alonso wurde das Rennen seitens McLaren manipuliert. Hamilton habe das Safetycar und das Medical Car trotz gelber Flaggen überholt. So sah es auch Domenicali. "Es haben sich drei Autos auf der Geraden befunden als das Safetycar auf die Strecke ging - Vettel, Hamilton und Alonso. Vettel war weit genug weg, aber Hamilton hat die Flaggen nicht beachtet und überholte. Alonso steckte danach eine ganze Runde hinter dem Safetycar fest, währenddessen fuhren die anderen Teams an die Box", so Domencali.

Strafe ein Witz

Mit seinem Manöver habe Hamilton das Rennen von Ferrari stark beeinflusst. Die darauf folgende Strafe sei ein Witz gewesen im Vergleich zu dem Vergehen. "Er bekam nur eine Durchfahrtsstrafe, gleichzeitig haben andere Piloten im gleichen Rennen eine 20-Sekunden-Strafe erhalten. Das ist einfach nicht richtig", kritisierte Domenicali.

Der Italiener pocht deshalb auf ein klärendes Gespräch mit der FIA. "Das muss noch einmal besprochen werden, nicht um das Ergebnis zu ändern. Das Rennen ist beendet und das Ergebnis steht fest, aber wir müssen sicherstellen, dass so etwas in Zukunft nicht wieder passiert", meinte der Ferrari-Teamchef.