Nachdem Pirelli in den vergangenen Wochen schon öfter zum Favoriten auf den Formel-1-Reifendeal für 2011 gemacht wurde, ist das italienische Unternehmen dem Zuschlag nun wohl noch einen Schritt näher gekommen. Denn bei Michelin zeigt man sich mittlerweile pessimistisch, was die Aussichten auf den Vertrag als Reifenlieferant ab der kommenden Saison angeht. "Die Entwicklungszeit für 2011 scheint nun sehr stark eingeschränkt zu sein", sagte Michelin Managing Partner Didier Miraton laut der französischen Zeitung L'Equipe.

Pirellis Wettbewerbs-Direktor Paul Hembery war am vergangenen Wochenende in Montreal, um weitere Gespräche mit der Teamvereinigung FOTA zu führen und vor einigen Tagen sollen bereits Verträge mit Bernie Ecclestone ausgearbeitet und unterzeichnet worden sein. Demnach müssten nur noch die FIA-Juristen ihren Segen geben. Miraton räumte ein, dass Michelin nun wohl aus dem Rennen sein dürfte.

"Es ist wohl zu spät für die Deadlines des nächsten Jahres. Wir haben zurückhaltend angeboten, zu helfen, aber bei der Geschwindigkeit, wie die Dinge laufen, bin ich pessimistisch." Zudem musste Miraton noch einmal betonen, dass die Ablehnung einer Regeländerung zur Zulassung mehrerer Reifenlieferanten auch keinen Anreiz für Michelin bietet. "Wenn es nur einen Hersteller gibt, dann ist da kein Wettbewerb, kein Fortschritt, keine Freude und das Interesse an dem Hersteller ist gering."