Nach Renault stellte auch Force India den neuen Boliden live vor Publikum vor. Freunde der gepflegten Rennwagen-Ästhetik wurden leider enttäuscht. Doch warum ist der VJM10 kein Optik-Knaller? Die Technik-Analyse.
Die Nase ist natürlich der größte Aufreger. Böse Zungen sagen, die Dildo-Nase ist zurück.
Die Nase des 2017er Force India erinnert optisch ein wenig an die des McLaren von 2014. Allerdings ist die Lösung am Force India clever.
Der Force India sammelt zwischen den Pylonen und dem Nasen-Zapfen Luft und leitet sie an die Chassis-Unterseite.
Schon 2015 kam Force India erstmals mit einer solchen Lösung. Die letzten beiden Jahre hatte das Team aber eine optisch ansprechendere Version.
Im direkten Vergleich fällt auf: So unterschiedlich sind alt und neu gar nicht. Das nicht strukturelle Bodywork an der Front wurde entfernt.
Ebenfalls ästhetisch fragwürdig ist der Knick an der Chassis-Oberseite. Wo 2016 noch der Auslass für den S-Schacht war, ist jetzt ein Knick. Der Aufnahmepunkt für die Druckstrebe befindet sich weit oben, deshalb können Umlenkhebel und Co. nicht schöner untergebracht werden.
Oder muss Force India höher bauen, um ein raffiniertes Fahrwerk wie Red Bull und Mercedes unterzubringen? Mercedes hatte eine größere Hydraulik-Einheit im Chassis (siehe Bild). Noch ist fraglich, ob diese Systeme auch 2017 zu 100 Prozent legal sind.
Die Luftleitbleche hinter der Vorderachse sind gigantisch groß geworden. Die Bargeboards am VJM10 sehen im Vergleich zur Konkurrenz schon recht detailliert ausgearbeitet aus.
Bei Renault ist das Luftleitblech kleiner und wirkt noch recht einfach gehalten.
Die Seitenkasten-Flügel am Force India gehen nicht bis zum Unterboden. Sie führen einmal um den Seitenkasten herum. Bügel-Flügel.
Am Renault sehen die Leitbleche ganz anders aus.
Die Airbox ist im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Das Design kennen wir aber.
Form und Kanäle sind fast 1:1 vom 2016er Mercedes übernommen.
Die Heckflosse geht am Ende senkrecht und gerade nach unten. Hier hat die Konkurrenz ausgefeiltere Finnen gezeigt.
Und der neue Trend: Die Endplatten haben Schlitze bis an die Vorderseite.
Am Renault sieht das so aus. Toro Rosso kam 2016 als erstes Team mit solchen Schlitzen, Mercedes zog als Erster nach.
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