Servus liebe Motorsport-Magazin.com-Leser,

so, kurze Rennpause vorbei. Am Wochenende geht's mit der Formel 3 am Norisring weiter! Vor dem Rennwochenende war ich beim Media Day in Nürnberg zusammen mit einigen DTM-Fahrern. Ein schönes Highlight für mich, bevor es jetzt wieder ernst wird. Auf den Stadtkurs freue ich mich ganz besonders, hier habe ich vergangenes Jahr meinen ersten Sieg in der Formel 3 eingefahren.

Auf solch engen Strecken mitten durch die Stadt ist das Qualifying noch entscheidender als sonst. Deshalb möchte ich euch heute etwas über die Jagd auf die Pole Position erzählen. Fünfmal stand ich diese Saison schon auf Startplatz 1, also in knapp der Hälfte der bisherigen Rennen. Warum es im Quali so gut bei mir läuft? Schwer zu sagen, aber ich versuche es mal zu erklären.

Es ist enorm wichtig, dass alles perfekt zusammenpasst. Einen großen Anteil hat mein Team daran, mit den Jungs von Prema komme ich einfach super klar. Im Training machen wir unsere ersten Erfahrungen mit der Strecke, dann geht's ans Fine-Tuning meines Autos. Wir arbeiten auf einem sehr hohen Niveau. Bei der starken Konkurrenz in der Formel 3 und dem großen Starterfeld geht es auch gar nicht anders, wenn du Erfolg haben möchtest.

Eine Pole-Runde ist immer eine Kombination. Du brauchst eine hohe Grundgeschwindigkeit, musst es gleichzeitig aber auch auf den Punkt bringen. Ich sage es mal so: Es gibt Trainings-Weltmeister und eben solche, die schnell sind, wenn es wirklich drauf ankommt. Ich kann im Quali meist mein ganzes Potenzial abrufen. Ich denke, ich bin einfach so ein Wettkampf-Typ. Wenn der Druck hoch ist, kann ich am besten performen.

Im Qualifying musst du den richtigen Zeitpunkt erwischen. Ich fahre erst mal meine Reifen warm und versuche, ein optimales Gefühl im Auto zu bekommen. Ich fange dosiert an, ich will ja keinen Unfall bauen. Dann geht es darum, den Peak der Reifen zu nutzen. Sobald das der Fall ist, musst du - bäm! - einfach deine Leistung abrufen und nicht lange rummachen. Dafür brauchst du natürlich auch großes Vertrauen ins Auto.

Während des Qualifyings stehe ich via Funk im Kontakt mit meinem Team. Am Anfang tauschen wir uns recht häufig aus, um den Verkehr richtig zu managen und die Lücke zu finden. Gar nicht so einfach bei all den Autos auf der Strecke... Wenn es dann passt, konzentriere ich mich voll auf meine Aufgabe. Die wichtigsten Infos bekomme ich schon am Funk. Aber während meiner schnellen Runde ist meist Ruhe, da ziehe ich dann mein eigenes Ding im Auto durch.

Ich bin zuversichtlich, dass wir auch am Norisring wieder ganz vorne mitmischen können. Die Strecke liegt mir ziemlich gut und an einen Ort zurückzukehren, wo du schon mal gewonnen hast, gibt zusätzliches Selbstvertrauen. Außerdem ist der Norisring quasi mein Heimrennen, da wären Top-Ergebnisse umso schöner. Also, drückt mir am Wochenende die Daumen!