Servus liebe Motorsport-Magazin.com-Leser,

pünktlich zum Saisonbeginn der Formel 3 Europameisterschaft freue ich mich, euch ab jetzt an dieser Stelle aus meinem Leben als Rennfahrer zu berichten. Dieses Jahr starte ich zu meiner ersten vollen Saison mit dem Prema Powerteam. Viel besser hätte es am vergangenen Rennwochenende in Le Castellet nicht laufen können. Zunächst habe ich mir meine ersten beiden Pole Positions in der Formel 3 geschnappt und anschließend den Sieg im Sonntagsrennen. Der geteilte zweite Platz in der Meisterschaft ist jetzt eine gute Ausgangslage, denn natürlich möchte ich dieses Jahr um die Spitze mitkämpfen.

Ich denke, dass ich mit Prema genau das richtige Team für mein Ziel hinter mir habe. Da die Geschichte deutscher Rennfahrer bei italienischen Traditionsrennställen im Motorsport ja nicht ganz unbekannt ist, möchte ich euch heute einen Einblick in meine Arbeit mit Prema liefern. Italiener ticken anders als Deutsche, das wird einem ganz schnell klar. Bei Prema herrscht wirklich eine besondere Atmosphäre, die ich in dieser Form noch bei keinem anderen Team erlebt habe.

Ich bin ja letztes Jahr schon beim Saisonfinale in Hockenheim für Prema gefahren und habe dabei gesehen, wie speziell das Team arbeitet. Mein Eindruck hat sich über den Winter und bei den Testfahrten absolut bestätigt. Ein passendes Beispiel: Wenn an einem der Autos mal etwas nicht stimmt, stehen alle zusammen um das Auto herum und versuchen, das Problem gemeinsam zu lösen. Hier wird wirklich an einem Strang gezogen!

Wenn es dann ernst wird an den Rennwochenenden, sind die Aufgaben klar verteilt. Jeder hier im Team weiß, was auf dem Spiel steht - schließlich ist Prema das erfolgreichste Formel-3-Team der vergangenen Jahre - und es wird hoch professionell gearbeitet. Da ist das Wochenende auch für uns Fahrer von morgens bis abends genau durchplant, um all die verschiedenen Aufgaben wie Daten-Analyse, Teambesprechungen und Co. zu bewältigen.

Bei aller Professionalität geht es innerhalb des Teams unheimlich familiär und herzlich zu - wie man es von Italienern eben kennt! Vor dem Saisonstart hatten wir einen Medientag in der Teamfabrik. Das war klasse, denn dort waren nicht nur wir Formel-3-Fahrer, sondern auch die Jungs aus den GP2- und Formel-4-Teams von Prema. Mick Schumacher ist quasi also quasi einer meiner Teamkollegen, er fährt dieses Jahr Formel 4 für Prema. Ich habe mich mit ihm unterhalten; ein echt netter Kerl, über den ich nur Positives berichten kann.

Ich fand es sehr cool, dass wir das Seatfitting gemeinsam mit allen Prema-Fahrern aus den unterschiedlichen Serien vorgenommen haben. Das zeigt, dass wir EIN großes Team sind, uns gegenseitig unterstützen und miteinander offen kommunizieren. Sehr lustig war auch unser Videodreh zum F3-Saisonstart. Mit meinem Helm auf der Sonnenbank zu liegen - sowas hab ich auch noch nicht erlebt! Aber schaut euch das Video selber an:

Kleine Anekdote: Beim Filmen im Solarium hat sich einer meiner Teamkollegen tatsächlich auf die Sonnenbank gelegt, als er eine Pause hatte! Ihr seht, trotz des Konkurrenzkampfes bleibt auch noch Zeit für Spaß. Für mich geht´s ab 22. April weiter mit dem nächsten F3-Wochenende auf dem Hungaroring. Das werden meine ersten Rennen in Ungarn und ich freue mich schon jetzt darauf. Drückt mir die Daumen!