Mick Schumacher und die Medien - das war im vergangenen Jahr nach dem Einstieg des Youngsters in den Formelsport ein heikles Thema. Für Interviews stand der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher trotz immensen Interesses nicht zur Verfügung. Er sollte sich vielmehr auf den Beginn seiner Rennfahrerkarriere konzentrieren. Zitate von Mick hatten 2015 Seltenheitswert. Ob sich daran in dieser Saison etwas ändert?
Der Anfang ist jedenfalls gemacht. Pünktlich zum Saisonstart der Formel 4 wartet der 17-Jährige mit seiner eigenen Homepage auf. Dort äußert er sich zu verschiedenen Themen, die ihn in seiner zweiten Saison im Formelsport betreffen.
Ein Blick auf seinen Rennkalender lüftet zunächst das Geheimnis um das Programm des Nachwuchspiloten. Mick startet offenbar sowohl in der ihm bekannten ADAC Formel 4 als auch in der italienischen F4-Nachwuchsserie. Der deutsche Lauf in Oschersleben vom 17. bis 19. Juni ist auf seiner Homepage aktuell nicht sichtbar, muss allerdings auch noch final vom Veranstalter bestätigt werden. Schumacher Junior startet in beiden Serien für den italienischen Traditionsrennstall Prema Powerteam.
Sollte Mick tatsächlich beide Serien voll fahren, stünden dieses Jahr bis zu 15 Rennwochenenden für den jungen Mann auf dem Programm. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die zwar gute Möglichkeiten zur Entwicklung bietet - von Insidern allerdings kritisch beäugt wird. Gerade in den ersten Jahren im Automobilsport raten viele Teamchefs und Experten den Talenten dazu, sich auf eine Serie und damit ein Rennauto zu fokussieren.
Andererseits hat Schumacher ein erfahrenes Team um sich herum, das die Szenarien durchgespielt haben wird. Der Auftakt ins Jahr verlief für den Prema-Youngster jedenfalls vielversprechend. Beim Test diese Woche in Oschersleben fuhr er die Gesamtbestzeit und war in drei von sieben Sessions der schnellste Pilot im Feld. Auf seiner neu errichteten Homepage gewährt Mick Schumacher nun einige Einblicke in sein Leben als ambitionierter Nachwuchspilot, die sowohl Medien als auch Fans interessieren dürften.
Mick Schumacher auf seiner Homepage über...
... seinen Traum: "Mein Ziel ist im Moment, ein guter und kompletter Rennfahrer werden. Dazu gehört, einen Schritt nach dem anderen zu gehen, hart an mir zu arbeiten und immer mein Bestes zu geben. Ich bin überzeugt, dass man nur so seine Ziele erreichen kann. Und ich bin überzeugt, dass ich meine Ziele erreichen werde. Wichtig für mich ist daher, eine gute Basis zu bekommen und sicher zu werden in allen Bereichen, mit denen einen der Rennsport konfrontiert.
Gerade deshalb möchte ich mich nicht hetzen lassen und nur nach den schnellen Ergebnissen schielen, sondern zielstrebig und konstant an mir arbeiten. Rennfahren ist ein extrem komplexer Sport, das macht ihn so schwierig und zugleich so faszinierend. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen als auf der Strecke nach der perfekten Runde zu suchen und immer wieder neu an meiner Leistung zu feilen. Ich bin bereit hart an mir zu arbeiten, denn ich weiß, dass sich nur so die eigenen Träume erfüllen."
... sein Helm-Design: "Mein Helm sieht von der Seite eher grün aus, aber die Grundfarbe ist ein leuchtendes Gelb. Ich habe diesen Helm mit diesem Design schon seit einigen Jahren; es war damals eine bewusste Entscheidung, einen sehr gut sichtbaren Helm zu nehmen. So kann man mich auf der Rennstrecke immer gleich erkennen."
... den Motorsport: "Rennfahren ist das, wovon ich träume. Es ist das, womit ich mich ständig beschäftige. Es ist anstrengend, es ist schwierig, es ist herausfordernd, es ist kompliziert. Es ist einfach nur super!"
... seine Startnummer #29 in der ADAC Formel 4: "Meine Startnummer in der deutschen Formel 4 Meisterschaft – weil ich die 25 aus der letzten Saison nicht behalten konnte, ist die mir als nächstes ins Auge gefallen. Diese Nummer hatte ich bei den Rennen in Indien im Januar, dort lief es ganz gut, also habe ich diese Nummer genommen."
... sein Sternzeichen: "Ob ich ein typischer Widder bin? Keine Ahnung, ich habe mit diesen Deutungen der Sternzeichen nicht so viel am Hut..."
... sein Rennkürzel SCM: "Steht für Schumacher Mick. Mein 'Rennkürzel', das so auf dem Zeitenmonitor zu sehen ist." (bei Micks ersten Rennen in Oschersleben 2015 lautete sein Kürzel noch MSC. Wenig später wurde es in SCM geändert/d.Red.)
... sein 160 PS starkes F4-Rennauto: "Sieht super aus, oder? Es ist wirklich so, dass ich mich auf jeden Kilometer freue, den ich damit fahren kann!"
... sein Team: "Das Prema Powerteam ist für mich der perfekte nächste Schritt, damit ich meine beste Leistung abrufen und ein kompletter Fahrer werden kann. Das Team ist sehr erfahren und offen, gerade auch in der Zusammenarbeit mit uns Fahrern – und Angelo, einer der Rennstallgründer, schaut wirklich auf jedes Detail. Die Zusammenarbeit mit dem Team macht mir schon jetzt viel Spass, und ich freue mich auf diese Herausforderung und diese gemeinsame Erfahrung. Ich bin stolz darauf ein Teammitglied von Prema zu sein."
... sein früheres Team Van Amersfoort Racing: "Van Amersfoort Racing war mein erstes Formel-Team, im Jahr 2015. Ein tolles Team, eine tolle Erfahrung für uns beide. Ich möchte mich bei Frits und seinem gesamten Team für die Unterstützung ausdrücklich bedanken."
... seine Startnummer 5 in der italienischen F4: "Meine Startnummer in der italienischen Formel 4 Meisterschaft. Es gibt da nicht so viel, was man reininterpretieren könnte, das war mehr so eine Bauchentscheidung. Von den Nummern, aus denen ich wählen konnte, fand ich die 5 am besten."
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