Das springende Pferd jubelt in Sachsen: Thierry Vermeulen hat sich am Sonntag im Qualifying zum zweiten Rennen der DTM auf dem Sachsenring (heute ab 13:30 Uhr live bei ProSieben) an diesem Wochenende den ersten Startplatz gesichert, inklusive der drei Meisterschaftspunkte für die Pole Position. Für den Emil-Frey-Ferrari-Piloten ist es die erste Pole in seinem 28. Start in der Traditionsserie. In der Saison 2024 startet zum fünften Mal ein Emil-Frey-Ferrari von ersten Startplatz.

Bei erneut sommerlichen Bedingungen in Hohenstein-Ernstthal lieferten sich die 20 Piloten einen wie gewohnt engen Kampf um die am Sachsenring besonders wichtige Startposition. In einem in der Schlussphase spannenden Schlagabtausch setzte sich Vermeulen am Ende mit einer Rundenzeit von 1:17.311 Minuten mit nur acht Tausendstelsekunden Vorsprung gegen Kelvin van der Linde im Abt-Audi durch und blieb damit um 0,112 Sekunden hinter der Pole-Zeit vom Samstag von Thomas Preining zurück.

Kelvin van der Linde nach BoP-Anpassung stark verbessert

Van der Linde präsentierte sich in seinem Boliden deutlich verbessert im Vergleich zum Samstag. Über Nacht hatte es Änderungen bei der Balance of Performance gegeben. Neben den beiden von Dörr Motorsport eingesetzten McLaren 720S GT3 Evo, die fünf Kilogramm ausladen durften, profitierten davon die beiden Abt-Audis, die ganze zehn Kilogramm leichter waren und somit im Hinblick auf das Gewicht auf Vorjahresniveau lagen. Zuvor hatten sich die Kemptener am Samstag lautstark über die BoP-Einstufung ihrer GT3-Audis beschwert. Alle Details lest Ihr in diesem Artikel:

"Ich bin einfach nur erleichtert", sagte Kelvin van der Linde im Anschluss am ProSieben-Mikrofon. "Ich bin nicht zufrieden oder unzufrieden, sondern erleichtert nach dem Tag gestern." Hinter den Top-2 sicherte sich Luca Stolz (HRT-Mercedes) den letzten Meisterschaftspunkt für das Qualifying. Der 29-Jährige wird sich die zweite Startreihe mit Vermeulen-Teamkollege und Samstags-Sieger Jack Aitken teilen.

Debütant Pepper wieder in Top-10

Auffällig im Sonntags-Qualifying: In der nach in Folge von nötig gewordenen Kehrarbeiten nach dem zweiten Qualifying des NXT Gen Cup mit zwei Minuten Verspätung startenden Session, wartete anders als am Vortag nicht das gesamte Feld mehr als die Hälfte des Qualifyings darauf, eine schnelle Runde zu fahren. Stattdessen begannen sieben Fahrer, darunter beide Abt-Audis, Dörr-McLarens und GRT-Lamborghinis, bereits früh, Rundenzeiten ans Tableau zu bringen, wenngleich diese zu Beginn größtenteils noch deutlich hinter dem Samstags-Niveau zurückblieben.

DTM Sachsenring 2024: Ergebnisse

Die Top-5 wurden von GRT-Lamborghini-Pilot Luca Engstler abgeschlossen. Dahinter folgten Thomas Preining im Manthey-Porsche vor Maro Engel (Winward-Mercedes) und Jordan Pepper im zweiten GRT-Lamborghini, der sich an seinem ersten DTM-Rennwochenende erneut unter den ersten zehn platzierte. Diese wurden von Preining-Teamkollege Ayhancan Güven und Sheldon van der Linde als bestem Schubert-BMW-Piloten abgerundet.

Ernüchterndes Qualifying für Bortolotti, Wittmann und Rast in letzter Startreihe

Ein ernüchterndes Qualifying erlebte der Meisterschaftsführende Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini). Für den Fahrer mit den meisten im Qualifying erzielten Meisterschaftspunkten 2024 reichte es nur für Rang elf. Auch für Ricardo Feller im zweiten Abt-Audi verlief die Session enttäuschend. Auf dem 14. Platz fehlten dem Schweizer mehr als sechs Zehntelsekunden auf seinen Teamkollegen Kelvin van der Linde.

Als einzige Marke im DTM-Feld verpasste McLaren die Top-10. Für die beiden Boliden von Clemens Schmid und Ben Dörr reichte es lediglich für die Plätze 12 und 16. Noch schlechter lief das Qualifying für die beiden ehemaligen DTM-Champions Marco Wittmann und Rene Rast (beide Schubert-BMW). In einer trotz der Top-10-Platzierung von Sheldon van der Linde erneut schwierigen Zeitenjagd für BMW, belegten die beiden Routiniers die letzten beiden Plätze. Der dreifache DTM-Champion Rast startet nach seiner Startplatzstrafe vom Samstag somit zum zweiten Mal in Folge vom letzten Platz.