Die Sportwelt trauert an diesem Dienstag um einen weltbekannten Fußballspieler: Andreas Brehme ist im Alter von nur 63 Jahren gestorben.
Das bestätigte seine Lebensgefährtin Susanne Schaefer im Namen der Familie der Deutschen Presse-Agentur. Demnach starb Brehme in der Nacht zum heutigen Dienstag in München im Alter von 63 Jahren an einem Herzstillstand.
Damit verliert der deutsche Fußball nur wenige Wochen nach dem Tod des damaligen Teamchefs Franz Beckenbauer eine weitere Schlüsselfigur aus dem Nationalteam, das 1990 den dritten deutschen WM-Titel gefeiert hatte und für das er in seiner Länderspiel-Karriere acht Tore erzielte.
Abt-Manager Unflath: "Nachricht für die Äbte sehr traurig"
Brehme bleibt seinen vielen Wegbegleitern als lebensfroher, bodenständiger und positiver Mensch in Erinnerung, wie Harry Unflath, Sport-Marketingchef des Rennteams ABT Sportsline, gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigt.
"Wir waren lange Zeit freundschaftlich verbunden. Deshalb ist diese Nachricht auch für die Äbte sehr traurig. Andi war für uns viele Jahre als ABT-Markenbotschafter und Kolumnist für das ABT-Magazin 'uptrend' tätig. Als motorsportaffiner Fußballer war Andi auch bei etlichen DTM-Rennen unser Gast an der Rennstrecke. In den schweren Stunden des Abschieds sprechen wir seiner Familie unsere aufrichtige Anteilnahme aus."
Andreas Brehme: "DTM-Piloten sind absolute Teufelskerle"
Brehme galt seit vielen Jahren als Motorsport-Enthusiast und besuchte 2009 beim Saisonauftakt in Hockenheim auf Einladung der Äbte erstmals ein DTM-Rennen. In den folgenden Jahren stattete er der deutschen Traditionsserie mehrfach Besuche ab und durfte unter anderem mit dem früheren DTM-Fahrer Christian Abt schnelle Runden im Renntaxi drehen.
"Das war ein ganz besonderes Erlebnis für mich", erinnerte sich Brehme damals an das PS-Erlebnis. "Spätestens nach diesen Runden stand für mich fest, dass DTM-Piloten absolute Teufelskerle sind. Wie die mit weit über 200 km/h auf der Geraden fahren und dann im letzten Moment die Kurve kriegen, hat mich enorm beeindruckt. Die DTM ist wirklich ein tolles Spektakel. Man ist viel näher dran an den Autos und Fahrern als beispielsweise in der Formel 1 und kann die Spannung vor dem Start förmlich spüren."
Andreas Brehme: Gern gesehener Gast bei berühmten Abt-Feiern
Auch bei den berühmten Feiern der Äbte im Allgäu war Brehme wie einige seiner FC-Bayern-Kumpels und andere Sportgrößen ein gern gesehener Freund des Hauses.
In seiner Unbekümmertheit konnte er auch über einen Fauxpas schmunzeln, der viral ging. In einem Videoclip sandte er Geburtstagsglückwünsche an einen Fan - und im Hintergrund war am Ende des Filmchens viel nackte Haut seiner Frau zu sehen. Brehme bewies die Lockerheit, die man so sehr an ihm mochte. "Jetzt weiß die ganze Welt, welch eine tolle Frau ich habe! Hätte nicht passieren sollen, aber ich kann über mich selbst lachen. Künftig lasse ich besser Susanne filmen...", sagte Brehme im vergangenen Jahr der Bild.
Sportwelt trauert um Elfer-Helden
Der zweimalige Deutsche Fußball-Meister (mit Bayern München und dem 1. FC Kaiserslautern) hinterlässt neben seiner Lebensgefährtin Susanne Schaefer auch zwei Söhne aus einer früheren Partnerschaft. "Wir haben einen großartigen Menschen und einen treuen Freund verloren", meinte Bayern-München-Ehrenpräsident Uli Hoeneß.
Brehme gehörte bei der WM-Endrunde in Italien 1990 zu den herausragenden Spielern. Im Finale am 08.07.1990 in Rom erzielte der gebürtige Hamburger, der insgesamt 86 Länderspiele für Deutschland bestritt, kurz vor Schluss mit einem 'Elfmeter für die Ewigkeit' den Siegtreffer zum 1:0.
Immer wieder wurde Brehme auf diesen magischen Moment angesprochen. "Das war nicht nur ein Segen, das war viel mehr", erzählte er noch anlässlich seines 60. Geburtstags. "Ich habe etliche Anfragen bekommen - das war schon gigantisch."
Wie die Namen der WM-Siegtorschützen Helmut Rahn (1954), Gerd Müller (1974) oder Mario Götze (2014) wird auch der Name von Andreas Brehme für ewig mit einem triumphalen Tag des deutschen Fußballs in Erinnerung bleiben.
Brehme war noch auf Beckenbauers Trauerfeier
Im Januar hatte die WM-Legende Brehme noch rührende Worte zum Tod von Franz Beckenbauer geäußert. "Ich denke, im Himmel wird er mit Pelé und Maradona ein magisches Dreieck gründen", sagte er. "Als kleiner Junge hatte ich, wie vermutlich jeder Junge in Deutschland, über meinem Bett ein Franz-Beckenbauer-Poster hängen. Später wurde er mein Boss und ich durfte mit ihm arbeiten. Und am Ende wurden wir enge Freunde. Ich habe deshalb dem Franz sehr viel zu verdanken."
Auf der Trauerfeier in München war Brehme persönlich vor Ort, genauso wie Tennis-Idol Boris Becker. "Gerade haben wir uns noch bei der Trauerfeier vom Kaiser Franz getroffen! Unglaublich, wie schnell es vorbei sein kann! Meine Gedanken sind bei seinen beiden Söhnen", schrieb der dreimalige Wimbledonsieger auf X (vormals Twitter).
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