Die DTM ist nach 21 Jahren zurück auf dem Sachsenring. Mit dem 1. Freien Training am Freitagvormittag hat das Comeback der deutschen Traditionsrennserie nach dem letzten Gastspiel im Jahr 2002 nun offiziell begonnen.
Auf dem 3,645 Kilometer langen Kurs, der vor allem aus der MotoGP bekannt ist, erwischten gleich zwei Fahrer den besten Auftakt ins sechste Rennwochenende der DTM-Saison 2023. Kelvin van der Linde (Abt-Audi) und DTM-Spitzenreiter Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) teilten sich den ersten Platz mit identischen Rundenzeiten! Ansonsten teilen sich die beiden Top-Fahrer nicht allzu viel, sie sind bekanntermaßen nicht die besten Freunde im Fahrerlager...
Van der Linde und Bortolotti: Gleiche Rundenzeit
Van der Linde, der zu seinen Zeiten im ADAC GT Masters fünf Rennen auf dem Sachsenring gewinnen konnte, nahm den ersten Platz in der Zeitenliste ein, weil er die Rundenzeit zuerst erzielt hatte. Der Südafrikaner benötigte auf der Berg- und Talbahn, die gegen den Uhrzeigersinn befahren wird, 1:18.578 Minuten für die schnellste Runde. Bortolotti, um den es in den vergangenen Wochen einige Gerüchte gab, fuhr die exakt gleiche Rundenzeit im späteren Verlauf des Trainings und legte insgesamt 20 Runden zurück.
Neben der DTM gastiert auch das ADAC GT Masters auf dem Sachsenring. Im 1. Freien Training am frühen Freitagmorgen fuhr der DTM-Champion von 2021, Maximilian Götz, die Bestzeit im Feld der nur acht GT3-Autos. Im Mercedes seines früheren Meister-Teams HRT benötigte Götz auf alten Reifen 1:18.765 Minuten für die beste Runde. Spannende Info von Götz, der die DTM an diesem Wochenende als ProSieben-Experte begleitet, aus der Fahrerbesprechung: Track Limits auf der Strecke mit 10 Links- und nur 4 Rechts-Kurven werden nicht geahndet!
Thomas Preining jagt das Spitzen-Duo
Im DTM-Training belegte hinter den Spitzenreitern van der Linde und Bortolotti der Titelanwärter Thomas Preining (Manthey-Porsche) den dritten Platz in der Zeitenliste. Dem Österreicher fehlten rund zwei Zehntelsekunden. Alle Porsche 911 GT3 R gehen auf dem Sachsenring mit einem 1,5 Millimeter größeren Restriktor an den Start und erhoffen sich dadurch einen Vorteil vor allem auf den Geraden.
Bestplatzierter Mercedes-Pilot auf dem vierten Platz war Maro Engel (HRT-Mercedes). Mit Luca Stolz und HRT-Teamkollege Arjun Maini auf den Plätzen sechs und sieben, ordneten sich zwei weitere Mercedes-AMG GT3 im vorderen Feld ein. Der Autobauer aus Stuttgart nimmt das Sachsenring-Wochenende als Favorit in Angriff. Dem GT3-Benz liegt das Streckenlayout offenbar am besten, wie auch die vergangenen Erfolge im ADAC GT Masters belegen.
Zwischen Engel und Stolz quetschte sich Franck Perera (SSR-Lamborghini) auf die fünfte Position im Klassement. Auf den Plätzen acht, neun und zehn landeten Dennis Olsen (Manthey-Porsche), Ayhancan Güven (Bernhard-Porsche) sowie Lausitzring-Sieger Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari). Den bestplatzierten BMW M4 GT3 führte der amtierende DTM-Champion Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) nur auf den 13. Platz. BMW hatte nach einem privaten Kollektiv-Test in der Vorwoche bereits ein schwieriges Rennwochenende erwartet.
DTM-Training für 23 Minuten unterbrochen
Nach zehn Minuten in der 45-minütigen Session löste DTM-Rookie Jusuf Owega (Landgraf-Mercedes) eine Rot-Phase aus, bei der die Zeit angehalten wurde. Der Mercedes-Pilot verteilte während der Fahrt plötzlich reichlich Flüssigkeit auf der Strecke und musste den qualmenden AMG-GT3 zurück an die Landgraf-Box bugsieren. Es dauerte 23 Minuten, bis die Strecke gereinigt war und das Feld das Training wieder aufnehmen konnte.
2. Training: Porsche-Doppelspitze - BMW weit hinten
Porsche-Doppelspitze im 2. Freien Training beim DTM-Comeback auf dem Sachsenring: Thomas Preining (Manthey-Porsche) sicherte sich am Freitagnachmittag die Bestzeit vor Markenkollege Ayhancan Güven (Bernhard-Porsche).
Bei Temperaturen von knapp 30 Grad unterlief dem Österreicher Preining zunächst ein Ausritt über das Kiesbett, bevor er zwei Runden später die Spitze von Güven übernahm. Preining konnte noch eine weitere schnelle Runde nachlegen und mit einer persönlichen Bestzeit von 1:18.537 Minuten bis zum Sessionende nicht von der Spitze verdrängt werden.
Im ereignislosen 2. Training belegte DTM-Rookie Thierry Vermeulen im Emil-Frey-Ferrari den dritten Platz. Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) und Kelvin van der Linde (Abt-Audi), die sich im 1. Training mit identischen Rundenzeiten die Spitze teilten, fuhren auf die Plätze vier und fünf. Franck Perera (SSR-Lamborghini), Luca Stolz (HRT-Mercedes) und Tim Heinemann (Toksport-Porsche) komplettierten die Top-8.
Die BMW-Fraktion tat sich erneut schwer: Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) gelang mit P17 noch das 'beste' Ergebnis der vier M4-Piloten. Teamkollege Rene Rast kam nicht über P21 hinaus, direkt gefolgt von Marco Wittmann (Project-1-BMW). Der zweifache DTM-Meister, der seine ersten Runden auf dem Sachsenring dreht, belegte lange Zeit den letzten Platz im Klassement. Am Vormittag konnte Wittmann nur 7 Runden drehen, im 2. Training immerhin 20 Umläufe. Project-1-Youngster Sandro Holzem wurde Vorletzter hinter Dauer-Hinterherfahrer Alessio Deledda (SSR-Lamborghini).
DTM am Sachsenring: So geht es weiter
Nach den beiden Freien Trainings wird es ab Samstag ernst: Um 09:05 Uhr steht das Qualifying für das nachfolgende Rennen (13:30 Uhr) auf dem Plan. Alle Sessions könnt ihr hier im kostenlosen Livestream anschauen:
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