Glück für die Truppe von Grasser Racing beim DTM-Rennwochenende in Spa-Francorchamps: Das Team um Lamborghini-Star Mirko Bortolotti kam am Samstagvormittag mit einer Geldstrafe in Höhe von 2.500 Euro davon.

Ein Mitarbeiter des Teams hatte nach dem Qualifying an der Boxenstopp-Ausrüstung gearbeitet und damit gegen die Parc-fermé-Regeln verstoßen. Normalerweise sieht das Regelbuch für einen derartigen Verstoß eine Disqualifikation vor. Da dieses Vergehen aber keinem Fahrer direkt zugeordnet werden konnte, wurde die Geldstrafe für das Team ausgesprochen, hieß es in der Begründung der Stewards.

GRT-Aushängeschild Bortolotti musste sich im regennassen Qualifying mit dem 20. Startplatz begnügen. "Am Ende sind wir auf Slicks gegangen, das hat nicht funktioniert", sagte er vor dem Rennstart. "Wir wussten, dass da ein Rest-Risiko besteht. Ich glaube trotzdem nicht, dass wir um die Pole Position gekämpft hätten. Wir hatten schon bei den ersten Runs Probleme mit allen vier Lamborghini."

GRT in der DTM: Geldstrafen und Disqualifikationen

Es war nicht das erste Mal in der DTM-Debütsaison von GRT mit seinen vier Lamborghini Huracan GT3, dass dem ambitionierten Rennstall aus Österreich ein Patzer abseits der Rennstrecke unterlaufen ist. Nicht immer kam die Truppe um Teamchef Gottfried Grasser und Titelanwärter Bortolotti so glimpflich davon.

So wurde Bortolotti auf dem Norisring nachträglich vom Qualifying disqualifiziert, weil der Italiener nicht zum obligatorischen Wiegen erschienen war. Der Lamborghini-Ausnahmekönner hatte sich zuvor für den siebten Startplatz qualifiziert.

Auch in Imola lief es nicht reibungslos für das erfahrene und international erfolgreiche Lamborghini-Team: Ausgerechnet bei Bortolottis Heimspiel kassierte er eine Strafversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung, weil an seinem Huracan GT im Freien Training ein falscher Reifensatz wegen falsch notierter Barcodes montiert war.

Und damit nicht genug: Schon beim Saisonauftakt in Portimao wurde GRT mit insgesamt 12.500 Euro Geldstrafe zur Kasse gebeten. 5.000 Euro wurden am Samstag fällig, weil das Feuerlösch-System in Bortolottis Lamborghini Huracan nicht wie vorgegeben angeschlossen und aktiviert war. Am Sonntag setzte es 7.500 Euro Strafe obendrauf, weil das Team den gleichen Fehler - diesmal beim Auto von Rolf Ineichen - ein weiteres Mal beging. Damit kam das Team äußerst glimpflich davon, schließlich handelte es sich um ein sicherheitsrelevantes Thema.

Reifen-Vergehen: Früher Grid-Strafen, jetzt Geldbuße

Grasser ist nicht das einzige Team in der DTM, das sich mehr oder weniger schwerwiegende Fehler abseits der Rennstrecke erlaubt. In Spa wurde das BMW-Kundenteam Schubert Motorsport mit einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro belegt. Grund: Im 2. Freien Training am Freitag fuhr Philipp Eng mit einem falschen Reifen aus einem gebrauchten Satz.

Damit kassierte Schubert-BMW eine vergleichsweise milde Bestrafung, nachdem Bortolotti in Imola mit einer Grid-Strafe belegt worden war. Das Strafmaß ist hier in Spa ein Gesprächsthema im Fahrerlager, denn: Auf dem Lausitzring hatte David Schumacher (Winward-Mercedes) ebenfalls eine 10-Platz-Gridstrafe kassiert, weil er mit Reifen fuhr, die nicht für das 1. Freie Training gekennzeichnet waren.

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com wurde die grundsätzliche Angelegenheit nach dem Imola-Event intern noch einmal besprochen. Seitdem gibt es einen Ermessensspielraum generell mit Blick auf Bestrafungen. Vorfälle aus der Vergangenheit müssen nicht zwingend als Referenz herangezogen werden.