Vor sechs Tagen gab Rene Rast nach zwölf gemeinsamen Jahren seine Trennung von Audi zum Jahresende 2022 bekannt. Jetzt ist klar, der 35-Jährige bleibt in Bayern - er geht zu BMW! Der Wechsel wurde in einer Pressemitteilung von BMW M Motorsport offiziell gemacht. Genauere Details zur Vertragsdauer und Renneinsätzen gehen daraus jedoch nicht hervor.

Mit dem Wechsel zu BMW findet der dreifache DTM-Champion in gewissem Maß zu seinen Wurzeln im Motorsport zurück. Die ersten Schritte in seiner Profi-Karriere unternahm Rast 2003 in der Formel BMW zusammen mit KUG-DeWalt Racing. Damals trat der in Minden geborene Pilot unter anderem gegen seinen heutigen DTM-Konkurrenten Maximilian Götz und Sebastian Vettel an. Zuletzt kreuzten sich die Wege von BMW und Rast vor dem DTM-Comeback des bayrischen Automobilherstellers. 2011 absolvierte der Deutsche einen Test mit dem BMW M3 DTM.

"Nach so vielen erfolgreichen Jahren bei Audi freue ich mich auf eine neue spannende Herausforderung", sagt Rast in einer Pressemitteilung. "Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder mitbekommen, was bei BMW M Motorsport los ist und vor langer Zeit meine ersten Erfahrungen im Rennsport in der Formel BMW gemacht. Nun fast 20 Jahre später zur Marke BMW zurückzukehren, ist eine tolle Geschichte und ein logischer Schritt für mich."

Andreas Roos, der ehemalige Projektleiter bei Audi Sport, der im vergangenen Jahr Mike Krack als Leiter von BMW M Motorsport ablöste, findet ebenfalls warme Worte zur neuen Partnerschaft: "Ich kenne Rene Rast bereits aus meiner Zeit bei Audi sehr gut und freue mich, dass wir nun bei BMW M Motorsport zusammenarbeiten werden."

"Rene ist ein vielseitiger Rennfahrer und eine fantastische Verstärkung unseres Fahreraufgebots. Seine Erfolge sprechen für sich. Er war bisher in jedem Rennfahrzeug, das er gefahren ist, auf Anhieb schnell. Dazu kommt seine akribische Arbeitsweise, die mich schon immer beeindruckt hat. Ich bin überzeugt, dass er uns in vielen Bereichen eine große Hilfe sein kann, sei es im Renneinsatz oder auch in der Entwicklung unserer Fahrzeuge", so Roos weiter.

Mit BMW nach Le Mans?, Foto: Audi
Mit BMW nach Le Mans?, Foto: Audi

Rene Rast: Mit BMW nach Le Mans und in die DTM?

Vor Rast trennte sich schon das langjährige Audi-Kundenteam WRT von den Ingolstädtern. Das belgische Team geht ebenfalls eine Partnerschaft mit BMW ein. 2023 wird zunächst RLL mit dem neuen LMDh-Boliden aus dem Hause BMW in der IMSA-Serie an den Start gehen. Im Zuge dessen startet der M Hybrid V8 auch bei den 24h von Daytona. 2024 geht es schließlich auch zum 24-Stunden-Klassiker nach Le Mans.

Rast ging 2013 erstmals für WRT an den Start. Zusammen feierten sie unter anderem einen Sieg bei den 24 Stunden von Spa und einen Podestplatz in der grünen Hölle bei den 24 Stunden am Nürburgring. Mit beiden Parteien unter Vertrag bei BMW hätte Rast 2024 womöglich die Chance, zum zweiten Mal in der Le Mans-Spitzenklasse mitzumischen. Neben einigen Läufen in LMP2-Boliden konnte Rast bis dato nur 2015 in der LMP1-H-Klasse mit dem Audi Sport Team Joest um den Gesamtsieg in Le Mans kämpfen.

Auch Gerüchte um ein weiteres DTM-Engagement mit BMW machen im Paddock der Traditionsserie die Runde. Ein weiteres Gedankenexperiment: Rast und Motorrad-Legende Valentino Rossi könnten Teamkollegen werden. Laut Informationen von Motorsport-Magazin.com endet Rossis Vertrag bei WRT nicht vor dem Wechsel zu BMW. Schon Ende 2021 traten die ersten Gerüchte über eine deutsch-italienische Partnerschaft an die Oberfläche. Vor kurzem befeuerte der neunmalige Motorrad-Weltmeister auch Gerüchte über einen Start in Le Mans. Möglicherweise könnten sich Rossi und Rast 2024 also ein Cockpit in Le Mans teilen.