Das DTM-Comeback von Timo Glock ließ sich so gut an. Die Trainingssitzungen am Freitag und das Qualifying am Samstagmorgen liefen gut für den ehemaligen Formel-1-Piloten - P11, P13 und P18 von 28 Piloten. Unmittelbar vor dem Start funkte der Deutsche noch enthusiastisch zu den TV-Zuschauern: "Wir gehen all-in und haben richtig Spaß!" Doch im ersten Rennen in Imola war das DTM-Gastspiel des ehemaligen Formel-1-Piloten nach nur einer Runde schon wieder vorbei.

Während der Aufwärmrunde saß Kontrahent Mikael Grenier dem gebürtigen Wersauer im Heck. Am Start wurde der Mercedes-Pilot ungeduldig und rammte Glock von hinten. Mit einem Reifenschaden hinten rechts versuchte der Deutsche, seinen Boliden langsam wieder an die Box zu bringen.

In der letzten Kurvenkombination Rivazza knallte es dann erneut. Diesmal war es Walkenhorst-Mann Esteban Muth, der Glock zum zweiten Mal traf. Felgenbruch und Aufhängungsschaden - das Aus. Hochemotional und geladen zog Glock seinen Helm aus und äußerte sich am ProSieben-Mikrofon zum Crash: "Ein völliger Volldepp vor dem Herrn! Nachdem Grenier mir 13-mal ins Heck gefahren ist, ist alles am Arsch!"

Nach dem heißen Rennen in Imola kühlten die Emotionen bei Glock wieder ab. Auf Instagram erklärte der Odenwälder enttäuscht sein DTM-Comeback: "Kurz und schmerzlos war's, da gibt's nichts zu lachen. Nach Runde eins war es leider vorbei mit einer gebrochenen Felge. Nach dem Start hatte ich versucht, mich rauszuhalten, bis mir Mikael Grenier gefühlt 15-mal ins Auto gefahren ist, ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Dann ist mir die Felge gebrochen, als ich langsam zurückfahren wollte, ist mir auch noch Esteban Muth ins Auto gefahren. Der hat mich im Getümmel nicht gesehen. Dann war das Auto hinten dahin. Leider kurzer Auftritt heute, wir versuchen es, morgen besser zu machen."

Schafft die Ceccato-Crew die Reparatur rechtzeitig?, Foto: DTM
Schafft die Ceccato-Crew die Reparatur rechtzeitig?, Foto: DTM

Imola, DTM-Rennen 2: Glocks Auto bis Rennstart wieder ganz?

Es müsste schon alles schieflaufen, um es in Rennen 2 am Sonntag (13:30 Uhr) schlechter zu machen. Doch kommt es überhaupt zum Start? Timo Glock war nach dem Zusammenstoß besorgt: "Wir müssen schauen, ob wir das Auto bis morgen repariert bekommen." Obwohl die Schäden an der Verkleidung und der Aufhängung von außen nicht allzu wild aussahen, könnte die Fahrzeuggeometrie beeinflusst worden sein.

Sollte der BMW M4 GT3 von Ceccato Racing bis zum Qualifying am Sonntagmorgen rechtzeitig wieder fahrbereit - und der nächste Kontrahent weniger hitzköpfig - sein, hätte Glock eine zweite Chance, das 50-jährige Jubiläum der BMW M GmbH gebührend zu feiern.

Vor dem Wochenende lieferte der Deutsche eine realistische Einschätzung, wie weit es für das Team von Tourenwagen-Ikone Roberto Ravaglia nach vorne gehen kann. "Wir werden definitiv nicht nach Imola fahren und auf dem Podium landen, die DTM ist viel zu kompetitiv. Es wäre toll, in die Top-15 zu kommen, in den Top-10 zu landen wäre schon ein großer Erfolg", so Glock.