Historischer Samstag für Schubert Motorsport: Innerhalb nur einer Stunde feierte das BMW-Kundenteam Siege sowohl in der DTM als auch im ADAC GT Masters! Solch eine Leistung hatte es nie zuvor in der Geschichte des deutschen Rennsports gegeben. Auf dem Lausitzring bescherte Sheldon van der Linde dem Team den DTM-Sieg im Samstagsrennen, weiter südlich auf dem Red Bull Ring triumphierte das Schubert-Duo bestehend aus Niklas Krütten und Ben Green.

"Ein perfekter Tag für Schubert Motorsport", jubelte Teammanager Marcel Schmidt in der Lausitz im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Für uns war es wirklich nötig, dass die ganze Arbeit mit einem Resultat endet, das uns alle motiviert. Viel länger hätte es nicht dauern dürfen, im Moment ist es wirklich sehr hart. Da ist solch ein Tag Gold wert."

Die Mitglieder des Traditionsrennstalls aus Oschersleben haben einige anstrengende Wochen hinter und vor sich. Neben dem Doppelprogramm aus DTM und ADAC GT Masters stehen obendrein die Vorbereitungen für das wichtige 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring am kommenden Wochenende bevor. Ein absoluter Kraftakt für die Truppe von Torsten Schubert.

Während Schubert Motorsport im ADAC GT Masters seit vielen Jahren ein fester Bestandteil ist und den zwölften Sieg in der GT3-Serie feierte, gelang bereits beim zweiten Rennwochenende auf dem Lausitzring der erste DTM-Sieg. Für van der Linde war es der erste in der GT3-Ära der deutschen Traditionsserie sowie der zweite seiner DTM-Karriere. "Neu in die DTM zu kommen und schon beim zweiten Rennwochenende so ein Ausrufezeichen zu setzen, ist etwas ganz Besonderes", sagte Teammanager Schmidt.

Foto: DTM
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Als das Team vom Triumph in Spielberg (Start um 13:00 Uhr) erfuhr, war das DTM-Rennen am Lausitzring (Start um 13:30 Uhr) noch in vollem Gange. Van der Linde, von Platz zwei gestartet, hatte Pole-Setter Lucas Auer schon kurz nach dem Start überholt und eilte einem souveränen Sieg entgegen. Kurzzeitig einsetzender Regen und ein kleiner Ausrutscher von van der Linde ließen die Herzen aber noch einmal einiges höher schlagen!

"Wenn es ein bisschen mehr geregnet hätte, wäre es schwierig gewesen, die Führung zu behalten", sagte van der Linde. "Und ich hatte einen kleinen Moment und hätte das Auto in Kurve 5 beinahe weggeworfen." Mit dem am Lausitzring starken BMW M4 GT3 konnte er jedoch das Rennen kontrollieren und hatte beim Zieleinlauf 3,5 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Luca Stolz vom Mercedes-Kundenteam HRT.

Schubert-Manager Schmidt über die Gefühlslage am Kommandostand: "Gerade, wenn man ganz vorne fährt, schaut man auf jeden einzelnen Regentropfen. Zum Teil war es kritisch, vor allem auf Start/Ziel. Sheldon hat es aber gut gemanagt, wir hatten ein bisschen Vorsprung und konnten den Abstand verwalten." Der Schlüssel zum Sieg lag sicherlich in van der Lindes starkem Start, Gegner Auer war mit seinem Mercedes-AMG GT3 im Beschleunigungsduell chancenlos.

Foto: DTM
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Auch bei van der Linde war Aufatmen angesagt nach seiner schwierigen Saison 2021 mit dem Auslaufmodell BMW M6 GT3, mit dem der BMW-Werksfahrer ohne einen Podesterfolg blieb. Und das ausgerechnet auf dem Lausitzring, wo er im vergangenen Jahr auf der Pole Position stand, bevor er im Rennen bis auf den neunten Platz durchgereicht wurde. "Deshalb war ich diesmal ein bisschen nervöser und verspürte einen größeren Druck, das Rennen zu gewinnen", so der 23-Jährige.

Möglicherweise profitierte van der Linde auch von Synergien, die Schubert Motorsport durch das GT3-Doppelprogramm schaffen konnte. Teammanager Schmidt verriet: "Wir waren am Donnerstag mit zwei Leuten in Spielberg beim Test. Dort konnten wir ein paar Dinge ausprobieren, die wir mit in die Lausitz gebracht haben. Das hat funktioniert, wie man sehen konnte."

Einziger Wehrmutstropfen: Van der Lindes Teamkollege, Philipp Eng, fiel nach dem aussichtsreichen siebten Startplatz schon frühzeitig aus. Ein Problem mit dem Fahrwerk sorgte für den technischen K.o. des Österreichers. "Er hatte sehr starke Vibrationen, da ging nichts mehr", klärte Schmidt auf.