Grid-Strafe und vorzeitiger Ausfall: Für David Schumacher gab es am Samstag beim zweiten DTM-Rennwochenende auf dem Lausitzring nicht viel zu holen. Der junge Winward-Mercedes-Pilot fiel nach der 23. Runde aus und war einer von insgesamt zehn Fahrern, die nicht die Ziellinie sahen.

Im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com erklärt der Sohn des früheren Formel-1- und DTM-Piloten Ralf Schumacher, wo das Problem lag: "Gegen Ende des Rennens habe ich bemerkt, dass das Bremspedal immer länger wurde. Irgendwann bin ich in Turn 2 angekommen, habe gebremst, aber es ist nicht viel passiert. Ich bin geradeaus weiter. Da habe ich dem Team gesagt, dass es nicht mehr geht."

Direkt nach dem Rennen konnte der frischgebackene DTM-Fahrer noch keine Details zu seinem Ausfallgrund sagen: "Was genau war, weiß ich nicht. Aber ich denke, dass die Bremse überhitzt ist, weil ich so viel hinter einem anderen Auto gefahren bin." Mit dem Management der Reifen habe es unterdessen keine Probleme gegeben, obwohl der Lausitzring samt seiner überhöhten Turn-1-Kurve eine Herausforderung darstellt. Schumacher: "Ich bin Schlimmeres aus dem Formel-Sport gewohnt."

Vor dem Start gaben die Sportkommissare bekannt, dass Schumacher im Rennen zehn Plätze weiter hinten starten muss. Der Grund dafür war, dass sein Mercedes-AMG Team Winward ihm im 1. Freien Training ungekennzeichnete Reifen aufgeschnallt hatte, die nicht entsprechend für diese Session markiert waren.

Schumacher hält das für unverhältnismäßig: "Meiner Meinung nach eine sehr harte Strafe. Ich als Fahrer kann nämlich eigentlich nichts dafür, muss die Strafe aber trotzdem absitzen. Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Ich denke, dass da eine Geldstrafe fürs Team mehr recht getan hätte."

Für den Fehler des Teams konnte Schumacher nichts, doch die Strafvergabe war eindeutig geklärt. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com wurde im vergangenen Jahr ein Strafenkatalog für die DTM erstellt - und das auf Wunsch der Teams. Darin ist unter anderem geregelt, dass bei der Verwendung nicht zulässiger Reifen in einem Training oder Qualifying eine 10-Platz-Gridstrafe nach sich zieht. Geschieht der Fehler in einem Rennen, erfolgt eine Disqualifikation.

Die Strafe für Schumacher war aus seiner Sicht besonders bitter, weil er im Qualifying eine durchaus gute Leistung gezeigt hatte. Schließlich hatte der AMG-Junior in einer engen Zeitenjagd, in der 21 Fahrzeuge innerhalb einer Sekunde lagen, mit nur einem Versuch Platz 17 erreicht: "Wir haben den ersten Run ausgelassen, um ein bisschen Reifen zu sparen."

Wie groß das Potenzial des Mercedes-AMG GT3 am Samstag auf dem Lausitzring war, zeigten einige Markenkollegen. Luca Stolz (HRT-Mercedes), Winward-Teamkollege Lucas Auer, Arjun Maini (HRT-Mercedes) und Maro Engel (GruppeM-Mercedes) belegten hinter Sieger Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) die Plätze zwei bis fünf. Der dritte Winward-Fahrer und DTM-Champion Maximilian Götz punktete als Zehnter.

"Auch David wird bald vorne mitmischen, wenn wir und er unser Potenzial mal auf den Punkt bringen. Daran arbeiten wir hart", sagte Winward-Teamchef Christian Hohenadel.