Die DTM ist dem befürchteten Unwetter-Chaos auf dem Lausitzring rechtzeitig entgangen. Während des 2. Freien Trainings am Freitagnachmittag (Bestzeit: Marco Wittmann) herrschten noch hochsommerliche Temperaturen um die 27 Grad. So soll es aber nicht bleiben entlang der 60 Kilometer nördlich von Dresden gelegenen Rennstrecke - ab dem frühen Abend sind teils extreme Gewitter mit schweren Sturm- und Orkanböen sowie heftigem Starkregen und Hagel vorhergesagt.
Der Deutsche Wetterdienst hatte schon am Freitagmorgen eine Unwetter-Warnung für Bereiche zwischen Nordrhein-Westfalen bis nach Brandenburg herausgegeben. Nach der DTM war für den Freitagnachmittag in der Lausitz noch das Qualifying der Rahmenrennserie BMW M2 Cup von 16:10 bis 16:45 Uhr geplant.
Extreme Witterungsbedingungen gab es schon in der Vergangenheit bei DTM-Veranstaltungen auf dem Lausitzring. Von Temperaturen von knapp 40 Grad bis hin zu schweren Regenfällen, denen Hospitality-Aufbauten im Fahrerlager zum Opfer fielen, hat die Tourenwagenserie schon einiges erlebt. Die gute Nachricht: Am Samstag und Sonntag zu den Saisonrennen Nummer drei und vier soll es trocken bleiben.
Während sich im Fahrerlager (für einen DTM-Freitag ordentlich besucht) und auf dem Campingplatz neben dem Lausitzring erste Sorgenfalten breitmachten, war das Wetter während des abschließenden Trainings noch kein Thema. In der 45-minütigen Session sicherte sich Marco Wittmann die Bestzeit. Der Walkenhorst-BMW-Pilot benötigte 1:32.035 Minuten für seine beste Runde auf dem 4,601 Kilometer langen Kurs inklusive der überhöhten Turn-1-Kurve.
Wittmann setzte sich in den Schlussminuten mit einem Quali-Run an die Spitze des Klassements. Der zweifache DTM-Champion verwies Markenkollege Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) mit 0,035 Sekunden Abstand auf den zweiten Platz. Zwei BMW schlossen damit das letzte Training des Wochenendes auf den vorderen Positionen ab, gefolgt von Dennis Olsen im Porsche 911 GT3 R von SSR Performance. Dem DTM-Rookie fehlten nur 0,037 Sekunden zur Bestzeit.
"Es ist immer schön, wenn du mit einem guten Gefühl ins Wochenende starten kannst, aber ich hoffe, dass wir das für morgen mitnehmen können", sagte Wittmann. "Wir hatten ein gutes Programm mit Longruns und eine Zeittrainings-Simulation mit neuen Reifen. Ich fühle mich wohl, es läuft gut, ich hoffe, dass es morgen so weiterläuft."
Knapp 18 Minuten vor dem Sessionende musste die Rennleitung das Training mit roten Flaggen unterbrechen. Sheldon van der Linde war mit dem BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport auf der Strecke liegengeblieben. Weil der Südafrikaner das Auto aus eigener Kraft nicht wieder in Gang setzen konnte, musste er in die Boxengasse zurückgeschleppt werden. Bei fortlaufender Zeit wurde das Training nach einer Pause von fünf Minuten mit 13 Minuten auf der Uhr wieder freigegeben.
Die Zuschauer erwartet in der DTM wohl wieder ein extrem enges Feld: Schon im Training trennten die Top-20 weniger als eine Sekunde! Hinter Wittmann, Sheldon van der Linde und Olsen folgten mit Maro Engel und Mikael Grenier die beiden Mercedes-AMG GT3 von GruppeM Racing auf den Positionen vier und fünf. Philipp Eng (Schubert-BMW), Luca Stolz (HRT-Mercedes und Lucas Auer (Winward-Mercedes) komplettierten die Top-8.
Bestplatzierter Audi-Pilot war Kelvin van der Linde (Abt-Audi) auf P9 mit einem Rückstand von 0,281 Sekunden. Die Ferrari ließen es am Freitag auch im 2. Training gemütlich angehen: Nick Cassidy, der ab jetzt Sebastien Loeb bei AF Corse ersetzt, und Teamkollege Felipe Fraga ordneten sich auf P14 und P15 direkt hinter dem dreifachen DTM-Champion Rene Rast (Abt-Audi) ein. Schnellster Lamborghini-Pilot war erneut Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini): Der Meisterschaftsführende ordnete sich auf dem 20. Platz ein.
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