Eindrucksvolle Vorstellung von David Schumacher in seinem zweiten DTM-Rennen: Nach Rang 20 am Samstag steigerte sich der Sohn des früheren Formel-1- und DTM-Fahrer Ralf Schumacher am Sonntag erheblich und erreichte mit dem Winward-Mercedes-AMG GT3 die Top-15.

Weniger die Tatsache der Platzierung als vielmehr das wie, fiel dabei sichtlich auf. Weil viele seiner Konkurrenten den vorgeschriebenen Pflicht-Boxenstopp bereits absolviert hatten, lag Schumacher, der im Qualifying lediglich Rang 24 belegt hatte, nach der neunten Runde erstmals in einem DTM-Rennen an der Spitze.

Davon offenbar beflügelt, konnte er sich zunächst den Rallye-Superstar Sebastien Loeb (AF Corse-Ferrari) nicht nur vom Hals halten, sondern sich kontinuierlich vom Franzosen absetzen - nach Runde 16 bereits um mehr als fünf Sekunden. Auch ein kleiner Zwischenfall, als Schumacher aus der Box kommend seinem Mercedes-Markenkollegen Maximilian Buhk nach Auffassung der Rennleitung nicht genügend Platz gelassen und damit ein gefährliches Manöver heraufbeschworen hatte (wofür er eine Verwarnung erhielt), brachte den 20-Jährigen nicht aus der Ruhe.

Im Gegenteil: Nach Buhk musste auch Marius Zug (Attempto-Audi) erkennen, dass Schumacher nicht aufzuhalten war, denn er steigerte sich von Runde zu Runde und schob sich dabei auch Platz um Platz nach vorne. Die Fakten belegen dies eindrucksvoll.

David und Papa Ralf Schumacher in der DTM-Startaufstellung, Foto: LAT Images
David und Papa Ralf Schumacher in der DTM-Startaufstellung, Foto: LAT Images

DTM-Debütant Schumacher steigert sich

So konnte er seine persönlich schnellste Rennrunde in den Umläufen 26 bis 29 viermal in Folge verbessern und erzielte dabei auch einen absoluten Bestwert (31,838 Sekunden) im ersten Sektor. Zu dieser Zeit fuhr Schumacher unabhängig vom immer leerer werdenden Tank in seinem Auto und den offenbar noch guten Michelin-Reifen permanent schnellere Rundenzeiten als die Spitze.

Dabei konnte der Youngster auch die zeitenmäßig bereits große Lücke zum Walkenhorst-BMW von Esteban Muth schließen und hätte den Belgier in der letzten Runde fast noch niedergerungen. Im Ziel fehlten ihm dazu lediglich 0,311 Sekunden.

Wie stark Schumacher in der Schlussphase des Rennens unterwegs war, belegt auch folgender Fakt: Hinter dem zweitplatzierten Felipe Frage (AF-Corse-Ferrari), der mit 1:41.681 Minuten die schnellste Rennrunde erzielte, Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW / 1:41.835), Sheldon van der Linde (Schubert-BMW / 1:41.933) und Arjun Maini (HRT-Mercedes / 1:42.015) fuhr Schumacher in der 29. von insgesamt 33 Runden mit 1:42.022 Minuten die fünftbeste Rennrunde. Dabei war er sogar schneller als der überlegene Sieger des Rennens, Nico Müller (Rosberg-Audi / 1:42.097).

Schumacher: "Pace war in Ordnung"

Überglücklich freute sich der Mercedes-Junior nach der Zieldurchfahrt, gab das ihm gebührende Lob im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com aber sofort weiter: "Danke an mein Team, die mir ein super Auto vorbereitet haben, in dem ich mich mega wohlgefühlt habe. Nach dem Pflichtstopp habe ich attackiert und dabei keinen Fehler gemacht", betonte der Wahl-Österreicher. "Die Pace war vor allem in Ordnung, wenn ich alleine fuhr."

Nachdem Schumacher im ersten Rennen über die Hitze im Auto geklagt und von saunaähnlichen Bedingungen gesprochen hatte, folgte dazu am Sonntag ein Wunsch an die Adresse von Mercedes-AMG: "Ich plädiere dafür, eine Klimaanlage in unseren GT3-Autos zu installieren!"

Die gute Performance von Schumacher war natürlich auch WWR-Teamchef Christian Hohenadel nicht verborgen geblieben, als er gegenüber Motorsport-Magazin.com bilanzierte: "Mit David bin ich rundum zufrieden. Er arbeitet sehr konzentriert und fokussiert und hat bei seinem ersten DTM-Event eine richtig gute Leistung abgeliefert. Darauf kann er aufbauen."