Der Startschuss für die DTM-Saison 2022 ist mit dem 1. Training in Portimao gefallen. Zum Auftakt des ersten Rennwochenendes sicherte sich Nico Müller die Bestzeit in der ersten offiziellen Session des Jahres. Der Rosberg-Audi-Pilot benötigte 1:40.793 Minuten für seine schnellste Runde auf dem Grand-Prix-Kurs, auf dem am vergangenen Wochenende noch die MotoGP gastierte.

Bei sonnigen Temperaturen um die 21 Grad (Strecke: 32 Grad) belegte Laurens Vanthoor (1:41.059, SSR-Porsche) den zweiten Platz in der Zeitenliste. Sein Rückstand auf Spitzenreiter Müller betrug 0,266 Sekunden. GRT-Lamborghini-Fahrer Mirko Bortolotti belegte mit einer 1:41.154 den dritten Platz. Die Top-22 der Session lagen um weniger als eine Sekunde auseinander.

Rund eine halbe Sekunde Rückstand hatte der Viertplatzierte Kelvin van der Linde als bester der drei Abt-Audi-Piloten. Knapp dahinter folgten Dennis Olsen (SSR-Porsche), Philipp Eng (Schubert-BMW) als bestplatzierter BMW-Fahrer Ricardo Feller (Abt-Audi) und Maro Engel (GruppeM-Mercedes) auf den Plätzen fünf bis acht. Nicki Thiim (T3-Lamborghini) und DTM-Rückkehrer Rene Rast komplettierten die Top-10.

Schon im 1. Training waren die Rundenzeiten deutlich schneller als beim zweitägigen Test an gleicher Stelle am Dienstag und Mittwoch. Bei den Testfahrten, die erst nachmittags begannen und bis in den späten Abend liefen, erzielte Dennis Olsen im SSR-Porsche die Bestzeit in 1:41.378 Minuten. Der heutige Zeiten-Spitzenreiter Müller war bei vergleichbaren Temperaturen eine halbe Sekunde schneller unterwegs.

Der neue Superstar der DTM, Sebastien Loeb (1:42.270), ließ es im 1. Training noch ruhig angehen. Der neunfache Rallye-Weltmeister landete mit seinem AF-Corse-Ferrari auf dem 26. und damit viertletzten Platz. Teamkollege und DTM-Rookie Felipe Fraga belegte P18 und war rund sieben Zehntel schneller als der Franzose, der in Portimao den wegen der Formel E verhinderten Stammfahrer Nick Cassidy ersetzt. Direkt vor Loeb belegte der amtierende DTM-Champion Maximilian Götz (Winward-Mercedes) den 25. Rang.

Mit Rolf Ineichen (GRT), Esmee Hawkey (T3 Motorsport) und Alessio Deledda (GRT) fuhren drei Lamborghini-Huracan-Piloten auf den letzten Plätze im Feld der 29 Autos von sechs unterschiedlichen Marken.

Track-Limit-Orgie auch in Portimao

Die Track-Limits sind auch in Portimao ein großes Thema. Im 1. Training wurden viele Verstöße unterschiedlicher Fahrer mit gestrichenen Rundenzeiten geahndet. Das Chaos von den Hockenheim-Tests mit über 580 Track-Limits an nur einem Tag ist noch bestens in den Köpfen verankert. Der neue DTM-Rennleiter Scot Elkins habe im Anschluss "Tacheles geredet".

Ob sich die Fahrer in den Qualifyings und Rennen besser benehmen können? Gestrichene Quali-Runden wären ebenso schmerzhaft wie angekündigte Platz-Strafen in den Rennen. Ein Videokamera-Überwachungssystem des neuen Zeitnahme-Dienstleisters Al Kamel soll die Rennleitung beim Überprüfen der Track-Limits unterstützen.

Müller führt zur Trainings-Halbzeit

Zur Halbzeit des 45-minütigen Trainings führte Nico Müller das Klassement an. Mit einer 1:40.793 gelang es dem Schweizer als einzigem Fahrer, die 1:41er-Marke zu knacken. Laurens Vanthoor (+ 0,266 Sekunden), Mirko Bortolotti (+ 0,361) und Kelvin van der Linde (+ 0,505) folgten auf den Plätzen zwei bis vier. Bestplatzierter BMW-Fahrer war Philipp Eng (+ 0,568) auf P6, im schnellsten Mercedes-AMG GT3 saß Maro Engel (+ 0,609) auf der achten Position. Sebastien Loeb belegte zur Hälfte des Trainings direkt hinter Maximilian Götz den 26. Platz mit 1,4 Sekunden Rückstand zur Spitze.

Das 2. Freie Training in Portimao steigt am heutigen Freitag von 15:35 Uhr bis 16:20 Uhr. Am Samstag und Sonntag steigen jeweils um 13:30 Uhr deutscher Zeit die ersten beiden Rennen der DTM-Saison 2022 (im Live-Ticker auf Motorsport-Magazin.com und im TV bei ProSieben).