Die DTM startet 2022 in die 36. Saison ihrer Geschichte. Der Startschuss zur ersten von acht Veranstaltungen mit insgesamt 16 Rennen fällt am kommenden Wochenende in Portimao (29.04.-01.05.). Zum ersten Mal gastiert die Traditionsrennserie auf dem portugiesischen Grand-Prix-Kurs. Vor dem Auftakt liefert Motorsport-Magazin.com alles Wissenswerte zum Starterfeld, den Marken, dem Rennkalender, den neuen Regeln und dem Wechsel des TV-Senders.
DTM 2022: Fast Facts
- 29 eingeschriebene Autos - 10 mehr als 2021
- 6 Marken: Mercedes (8), Audi (6), Lamborghini (6), BMW (4), Porsche (3), Ferrari (2)
- 14 Teams: 4 Mercedes, 3 Audi, je 2 BMW, Porsche, Lamborghini, 1 Ferrari
- 30 Fahrer aus 15 Nationen (7 aus Deutschland)
- 3 DTM-Champions: Rast, Wittmann, Götz
- 9 Fahrer mit mindestens 1 DTM-Sieg
- 19 Werks/Performance-Fahrer am Start
- 15 Fahrer vor erster voller DTM-Saison
- Neue Regeln: Teamorder-Verbot, Boxenstopps, FCY, BoP
- 8 Rennwochenenden mit 16 Rennen im Kalender
- Neuer TV-Partner ProSieben zeigt alle Rennen live
DTM 2022: Das Starterfeld
29 permanent eingeschriebene GT3-Autos von sechs Marken, verteilt auf 14 Teams: So viele permanente Starter gab es noch nie in der 'Neuen DTM' seit der Rückkehr im Jahr 2000. Mit Sebastien Loeb ergänzt zudem mindestens in Portimao ein absoluter Motorsport-Superstar das Starterfeld.
Mit dem amtierenden Champion Maximilian Götz sowie Rene Rast (2017, 2019, 2020) und Marco Wittmann (2014, 2016) gehen drei DTM-Champions an den Start. Götz (2012) und Rast (2014) gewannen in der Vergangenheit ebenso das ADAC GT Masters, genau wie der amtierende Champion und DTM-Rookie Ricardo Feller sowie Abt-Teamkollege Kelvin van der Linde (2014, 2019).
2022 versuchen neun Fahrer, ihre Siegesbilanz in der DTM auszubauen. Mindestens ein Rennen gewinnen konnten bislang Rene Rast (24 Siege), Marco Wittmann (17), Nico Müller (10), Lucas Auer (7), Kelvin van der Linde (4), Maximilian Götz (3), Maro Engel, Philipp Eng und Sheldon van der Linde (jeweils 1).
15 Fahrer und damit gut die Hälfte des Starterfeldes stehen vor ihrer ersten vollen Saison in der DTM. Dazu zählen Mirko Bortolotti, Clemens Schmid, Rolf Ineichen, Alessio Deledda (alle GRT-Lamborghini), Laurens Vanthoor, Dennis Olsen (beide SSR-Porsche), Thomas Preining (Bernhard-Porsche), Felipe Fraga, Nick Cassidy (beide AF-Corse-Ferrari), Nicki Thiim (T3-Lamborghini), Luca Stolz (HRT-Mercedes), Mikael Grenier (GruppeM-Mercedes), David Schumacher (Winward-Mercedes), Ricardo Feller (Abt-Audi) und Marius Zug (Attempto-Audi).
Die 30 DTM-Fahrer stammen aus 15 Nationen. Sieben Fahrer kommen aus Deutschland (Götz, Rast, Wittmann, Stolz, Engel, Buhk, Schumacher, Zug), drei aus Österreich (Eng, Preining, Schmid) und drei aus der Schweiz (Müller, Feller, Ineichen). Belgien (Vanthoor, Muth), Italien (Bortolotti, Deledda) und Südafrika (Kelvin und Sheldon van der Linde) sind mit je zwei Piloten vertreten. Hinzukommen die Nationen Frankreich (Loeb), USA (Gore), Kanada (Grenier), Brasilien (Fraga), Neuseeland (Cassidy), Indien (Maini), Großbritannien (Hawkey), Norwegen (Olsen) und Dänemark (Thiim).
2022 im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr in der DTM sind die Teams ROWE Racing (BMW) und GetSpeed (Mercedes-AMG) sowie die Fahrer Mike Rockenfeller (207 DTM-Rennen), Timo Glock (146), Daniel Juncadella (110), Liam Lawson, Vincent Abril, Philip Ellis (alle 16), Sophia Flörsch und Alex Albon (beide 14).
DTM 2022: Permanente Starterliste
Nr. | Team | Fahrer | Auto |
---|---|---|---|
1 | Abt Sportsline | Rene Rast | Audi R8 LMS GT3 |
2 | Abt Sportsline | Kelvin van der Linde | Audi R8 LMS GT3 |
3 | Abt Sportsline | Ricardo Feller | Audi R8 LMS GT3 |
4 | Rosberg | Nico Müller | Audi R8 LMS GT3 |
5 | Rosberg | Dev Gore | Audi R8 LMS GT3 |
6 | Attempto Racing | Marius Zug | Audi R8 LMS GT3 |
7 | Walkenhorst Motorsport | Marco Wittmann | BMW M4 GT3 |
8 | Walkenhorst Motorsport | Esteban Muth | BMW M4 GT3 |
9 | Schubert Motorsport | Sheldon van der Linde | BMW M4 GT3 |
10 | Schubert Motorsport | Philipp Eng | BMW M4 GT3 |
11 | HRT | Arjun Maini | Mercedes-AMG GT3 |
12 | HRT | Luca Stolz | Mercedes-AMG GT3 |
13 | Winward | Maximilian Götz | Mercedes-AMG GT3 |
14 | Winward | Lucas Auer | Mercedes-AMG GT3 |
15 | Winward | David Schumacher | Mercedes-AMG GT3 |
16 | GruppeM | Maro Engel | Mercedes-AMG GT3 |
17 | GruppeM | Mikael Grenier | Mercedes-AMG GT3 |
18 | Mücke Motorsport | Maximilian Buhk | Mercedes-AMG GT3 |
19 | KÜS Team Bernhard | Thomas Preining | Porsche 911 GT3 R |
20 | SSR Performance | Laurens Vanthoor | Porsche 911 GT3 R |
21 | SSR Performance | Dennis Olsen | Porsche 911 GT3 R |
22 | GRT Grasser Racing | Mirko Bortolotti | Lamborghini Huracan GT3 |
23 | GRT Grasser Racing | Clemens Schmid | Lamborghini Huracan GT3 |
24 | GRT Grasser Racing | Rolf Ineichen | Lamborghini Huracan GT3 |
25 | GRT Grasser Racing | Alessio Deledda | Lamborghini Huracan GT3 |
26 | T3 Motorsport | Esmee Hawkey | Lamborghini Huracan GT3 |
27 | T3 Motorsport | Nicki Thiim | Lamborghini Huracan GT3 |
28 | AF Corse | Felipe Fraga | Ferrari 488 GT3 |
29 | AF Corse | Nick Cassidy/Sebastien Loeb | Ferrari 488 GT3 |
DTM 2022: Die Marken und Teams
Die Hoheit im Starterfeld bildet wie im Vorjahr Mercedes-AMG (Teams: HRT, Winward, GruppeM, Mücke). Die Affalterbacher schicken 2022 acht Mercedes-AMG GT3 ins Rennen und damit einen mehr als 2021. Audi (Teams: Abt Sportsline, Rosberg, Attempto) stockt ebenfalls um ein Auto auf und tritt mit sechs Audi R8 LMS GT3 an, seit diesem Jahr in der zweiten Evo-Version. Auch Lamborghini (Teams: GRT, T3 Motorsport) kommt mit sechs Lamborghini Huracan GT3, vier mehr als im Vorjahr.
BMW M Motorsport (Teams: Walkenhorst, Schubert) schickt vier der brandneuen BMW M4 GT3 an den Start, die auf drei Modelle des Vorgängers BMW M6 GT3 folgen. Drei Porsche 911 GT3 R (Teams: SSR Performance, KÜS Team Bernhard) sowie zwei Ferrari 488 GT3 (Team: AF Corse) komplettieren das bunte Starterfeld. Porsche tritt mit seinem 911er zum ersten Mal in der über 30-jährigen Geschichte der DTM zu einer vollen Saison an.
DTM 2022: Die Regeln
Fans und Fahrer müssen sich an zahlreiche Regeländerungen und mit Scot Elkins an einen neuen Rennleiter gewöhnen. Am meisten diskutiert ist die Rückkehr des Teamorder-Verbots ins Reglement. Außenstehenden ist es untersagt, Einfluss auf die Fahrer zu nehmen. Selbst Teamkollegen untereinander dürfen sich nicht helfen, es sei denn, sie entscheiden aus eigenen Stücken. Experten weisen auf zahlreiche Schlupflöcher hin und rechnen mit Protesten im späteren Saisonverlauf.
Nach dem Ärger aus dem Vorjahr um baubedingte Performance-Unterschiede wurde auch das Boxenstopp-Prozedere angepasst. Ab sofort müssen zuerst die Hinterräder komplett gewechselt werden. Dazu wird die Anzahl der Mechaniker bei einem Boxenstopp auf zwei pro Fahrzeugseite reduziert. Zudem wird die Höchstgeschwindigkeit in der Boxengasse von 50 auf 60 km/h angehoben.
Pflicht-Boxenstopps sind 2022 erstmals auch während einer Safety-Car-Phase oder der neueingeführten Full-Course-Yellow-Phase erlaubt. Bei einer FCY wird im Anschluss das Feld für einen fliegenden Re-Start zusammengeführt. Nicht mehr der Führende gibt den Zeitpunkt des Re-Starts vor, sondern der Renndirektor. Pflicht-Radwechsel dürfen außerdem nicht vor Ablauf der 10. Minute des Rennens und nicht nach Ablauf der 40. Minute des Rennens stattfinden.
Ab sofort sind Änderungen der Balance of Performance von Dienstleister AVL auch während eines Rennwochenendes möglich. In der vergangenen Saison waren Veränderungen nur bei den ersten drei Veranstaltungen erlaubt, beziehungsweise, wenn eine neue Marke zum Starterfeld stieß. Nach scharfer Kritik wird die BoP-Liste nun auch in der DTM öffentlich zugänglich gemacht.
Ebenfalls neu: Der Fahrer mit der schnellsten Rennrunde erhält einen Extra-Punkt für die Meisterschaft. Im Gegensatz zu anderen Rennserien muss er dafür nicht in die Top-10 fahren. Im Qualifying erhalten die besten drei Piloten weiterhin 3, 2 bzw. 1 Extra-Punkt. Der Rennsieger erhält für das nächste Rennen unverändert ein Erfolgsgewicht von 25 Kilogramm. Der Zweit- und Drittplatzierte muss dagegen nur noch 15 statt 18 bzw. 5 statt 15 Kilo zuladen.
DTM 2022 im TV und Livestream
Die DTM wechselt 2022 Sender-intern von Sat.1 zu ProSieben. Neuer Experte an der Seite von Kommentator Eddie Mielke ist der frühere DTM-Champion Mike Rockenfeller zusammen mit dem zweifachen Meister Timo Scheider.
Alle Rennen werden weiterhin im Free-TV jeweils ab 13:30 Uhr übertragen. Alle Trainings, Qualifyings und Rennen können Zuschauer auch per Livestream auf der ran-Webseite und auf der Online-Plattform DTM Grid über die DTM-Webseite verfolgen. ServusTV zeigt in Deutschland und Österreich Zusammenfassungen der DTM-Rennen im TV und auf der Webseite alle Rennen im englischen Originalton.
DTM 2022: Das Rahmenprogramm
Die DTM bildet den Höhepunkt während der acht Rennwochenenden. Sieben Mal finden zudem die DTM Trophy mit GT4-Autos und die neu ausgerichtete DTM Classic auf der DTM-Plattform statt. Sechs Mal ist der BMW M2 Cup am Start. Je drei Mal dabei sind die TCR Europe sowie der Lotus Cup Europe.
Das Rahmenprogramm bei unterschiedlichen Veranstaltungen komplettieren der Porsche Carrera Cup Deutschland (Imola) und Benelux, der Ferrari-Markenpokal FCD Racing Series, Classic Endurance Racing (CER), die MAXX Formula mit Rennwagen u.a. aus Formel 1, IndyCar, Formel 3000 und der spanischen Formel-4-Meisterschaft, die MitJet International mit Silhouetten-Tourenwagen sowie die P9-Challenge mit überwiegend Porsche-Rennwagen.
DTM 2022: Der Rennkalender
Event | Strecke | Datum |
---|---|---|
1 | Portimao | 29. April - 01. Mai 2022 |
2 | Lausitzring | 20.-22. Mai 2022 |
3 | Imola | 17.-19. Juni 2022 |
4 | Norisring | 01.-03. Juli 2022 |
5 | Nürburgring | 26.-28. August 2022 |
6 | Spa-Francorchamps | 09.-11. September 2022 |
7 | Red Bull Ring | 23.-25. September 2022 |
8 | Hockenheimring | 07.-09. Oktober 2022 |
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