Auftakt zum sechsten von acht Rennwochenenden in der DTM-Saison 2021 auf dem TT Circuit Assen: Zwei Freie Trainings standen für die 21 Piloten inklusive der Gaststarter Mirko Bortolotti (T3-Lamborghini) und Christian Klien (JP-McLaren) am Freitag auf dem Plan, um sich auf die Bedingungen des 4,555 Kilometer langen Motorrad-Kurses einzuschießen.
Den besten Start ins Wochenende mit den Saisonrennen Nummer elf und zwölf erwischte Daniel Juncadella. Der GruppeM-Mercedes-Pilot erzielte die Tagesbestzeit am Nachmittag in 1:33.353 Minuten. Der Meisterschaftsführende Kelvin van der Linde (Abt-Audi), Philip Ellis (Winward-Mercedes) und DTM-Vizemeister Nico Müller (Rosberg-Audi) folgten auf den weiteren Plätzen in der Tages-Zeitenliste.
Größere Aufreger ereigneten sich im Verlauf der beiden Trainings nicht, nur am Nachmittag musste die Session neun Minuten vor Ende mit roten Flaggen unterbrochen werden. In Kurve 6 gab es ein Problem mit einem Kerb, das zunächst behoben werden musste. Dort steckte offenbar ein Karbon-Teil im Kerb fest. Vier Minuten vor Schluss wurde das Training noch einmal freigegeben.
Rundenzeiten sind zu vernachlässigen
Die Aussagekraft der Rundenzeiten dürfte sich wie zuletzt eher in Grenzen halten. Wegen des limitierten Reifen-Kontingents - pro Fahrer gibt es nur drei frische Sätze pro Wochenende - sind an den folgenden Tagen deutlich schnellere Zeiten zu erwarten.
"Vor allem Turn 5 macht Spaß, wenn auch nicht so sehr mit alten Reifen, die wir im 1. Training drauf hatten", erklärte Titelanwärter Maximilian Götz (HRT-Mercedes), der am Freitag die siebtschnellste Zeit fuhr. "Aber wir haben eine Idee dafür bekommen, was morgen mit neuen Reifen gehen könnte. Die Rennen werden spannend, auch, weil der Reifenverschleiß bei allen Autos ziemlich hoch ist. Auch der sehr schnelle Boxeneingang wird eine Herausforderung, du musst also nicht nur auf der Strecke die Grenzen finden."
DTM Assen 2021: Kombinierte Zeitenliste der beiden Trainings
Pos | Fahrer | Team | Zeit | Session |
---|---|---|---|---|
1 | Daniel Juncadella | GruppeM-Mercedes-AMG | 1:33.353 | FP2 |
2 | Kelvin van der Linde | ABT-Audi | 1:33.513 | FP2 |
3 | Philip Ellis | Winward-Mercedes-AMG | 1:33.684 | FP1 |
4 | Nico Müller | Rosberg-Audi | 1:33.724 | FP1 |
5 | Lucas Auer | Winward-Mercedes-AMG | 1:33.737 | FP2 |
6 | Arjun Maini | GetSpeed-Mercedes | 1:33.819 | FP2 |
7 | Maximilian Götz | HRT-Mercedes-AMG | 1:33.837 | FP2 |
8 | Mirko Bortolotti | T3-Motorsport-Lamborghini | 1:33.848 | FP2 |
9 | Vincent Abril | HRT-Mercedes-AMG | 1:33.904 | FP2 |
19 | Liam Lawson | AF-Corse-Ferrari | 1:33.943 | FP1 |
Zeitenliste: Mercedes und Audi vorne
Mit Blick auf die nackten Zahlen gaben Mercedes und Audi den Ton am Freitag an. Sechs AMG-Fahrer gelangten in die Top-10 der kombinierten Zeitenliste: Hinter Spitzenreiter Juncadella folgten Philip Ellis auf Platz drei sowie Lucas Auer (Winward), der Inder Arjun Maini (GetSpeed) und Götz (HRT) auf den Positionen fünf bis sieben. Durchbrochen wurde die Mercedes-Phalanx vom Zweitplatzierten van der Linde sowie Müller auf P4.
Bortolotti dreht erste DTM-Runden
DTM-Debütant Mirko Bortolotti ordnete sich in der kombinierten Zeitenliste auf dem achten Platz ein. Der Lamborghini-Werksfahrer fuhr im 1. Training auf P6, am Nachmittag auf P4. Da er mit einem neu eingeschriebenen Fahrzeug von T3-Motorsport antritt, stehen ihm fünf frische Reifensätze für das Wochenende zur Verfügung, während alle anderen Piloten mit drei nuen Sätzen Michelins auskommen müssen.
Mit Christian Klien findet sich ein weiterer Gastfahrer im Starterfeld. Der frühere Formel-1-Pilot absolviert in Assen seinen dritten Einsatz nach den Teilnahmen in Zolder sowie auf dem Nürburgring. Am Freitag landete er im Mittelfeld.
"Im 1. Training lief es nicht so schlecht", meinte der Österreicher. "Die größten Probleme hatten wir im Mittelsektor, weil dem McLaren etwas Front-Aero fehlt. Da sind wir eingeschränkt. Es lief am Vormittag besser als erwartet, das Auto hatte guten Grip. Wobei wir alte Reifen drauf hatten. Wir wissen deshalb erst im Qualifying, wo wir stehen. Neue Reifen geben einiges an Rundenzeit hier in Assen."
Lawson schießt sich auf Assen ein
Der Meisterschaftszweite, Liam Lawson, führte seinen Ferrari - in Assen mit 15 Kilogramm Zusatzgewicht durch die BoP und im Samstagsrennen mit weiteren 25 Kilo Erfolgsballast an Bord - auf den zehnten Gesamtplatz. Wie einige andere Fahrer auch, dreht der Neuseeländer in Diensten von AF Corse seine ersten Runden auf dem TT Circuit Assen, auf dem in der Vergangenheit nur selten GT3-Rennen ausgetragen wurden.
Lawson: "Ich war noch nie in Assen und auch nicht auf dem Norisring. Ich brauchte heute Mittag ein paar Runden mehr, um die Strecke kennenzulernen und mich einzuschießen. Bis jetzt fühlte es sich ganz gut an."
Chaos rund um Track Limits
Ein großes Thema am Freitag waren - wie schon zuletzt in Spielberg - die Track Limits. Laut Rennleitung gab es wahnsinnige 180 Track-Limit-Verletzungen unter den Piloten allein im 1. Training! Auch am Nachmittag stellte sich kaum Besserung ein auf dem Kurs, der mit seinen flachen Kerbs regelrecht zu Grenzüberschreitungen einlädt. Konsequenzen gab es am Freitag allerdings nicht, erst in den Qualifyings und Rennen werden Runden gestrichen beziehungsweise Zeitstrafen verteilt.
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