Kelvin van der Linde hat sich mit einer Mega-Runde die Pole Position für das Samstagsrennen der DTM auf dem Nürburgring gesichert. Der Audi-Abt-Pilot benötigte 1:26.052 Minuten für seine beste Runde auf der 3,629 Kilometer langen Sprint-Strecke des Eifel-Kurses mit nur elf Kurven. Für den Südafrikaner war es nach Monza und Zolder die dritte Pole im siebten Qualifying des Jahres.

Drei Marken auf den vorderen drei Plätzen: Hinter van der Lindes Audi folgten Philip Ellis im Winward-Mercedes und Zolder-Sieger Marco Wittmann mit seinem ROWE-BMW. Ellis' Rückstand auf die Fabelzeit des Pole-Setters betrug 0,211 Sekunden, wobei die Top-19 um weniger als sieben Zehntelsekunden voneinander getrennt waren.

"Das war so eine einmalige Runde in der Saison", sagte der DTM-Meisterschaftsführende van der Linde. "Es hat alles gepasst und ich hatte nicht damit gerechnet, dass es schon auf dem ersten Run klappt. Auf dem zweiten Run ging eigentlich nix mehr, wir haben also alles rausgeholt und sind auch happy über drei weitere Punkte."

Wittmann bei Sat.1 nach seinem späten Angriff auf die Spitze: "Im zweiten Run habe ich wirklich eine gute Runde erwischt. Das Auto hat sich noch einmal gesteigert zwischen dem ersten und dem zweiten Run und dann kam P3 tatsächlich auch für mich sehr überraschend, aber umso schöner fühlt es sich dann an."

Porsche auf Startplatz 19

Michael Ammermüller (SSR Performance) kam bei seinem DTM-Debüt und der ersten offiziellen Session eines Porsche nicht über den 19. Startplatz hinaus. Der 911er-Spezialist benötigte 1:26.963 Minuten für seine schnellste Runde und hatte - passenderweise - 0,911 Sekunden Rückstand auf van der Linde. Die BoP-Einstellungen werden weiterhin nicht von der DTM öffentlich kommuniziert, laut Informationen von Motorsport-Magazin.com soll der Porsche am absoluten Leistungsmaximum eingestuft sein.

Mercedes setzte seine starke Kollektivform aus den Trainings auch im Qualifying fort. Daniel Juncadella (GruppeM-Mercedes), Gaststarter Luca Stolz (Toksport-Mercedes) und Lausitz-Sieger Maximilian Götz (HRT-Mercedes) belegten die Startplätze vier bis sechs. Christopher Haase (Rosberg-Audi), der kurzfristig als Ersatz für Dev Gore einspringt, fuhr auf die siebte Position. Esteban Muth (T3-Lamborghini), Alex Albon (AF Corse Ferrari) und Maxi Buhk (Mücke-Mercedes) komplettierten die Top-10.

Halbzeit: Van der Linde vor Mercedes-Quintett

Zur Halbzeit des 20-minütigen Qualifyings führte Kelvin van der Linde das Klassement mit einer Hammer-Runde von 1:26.052 Minuten an. Mit knapp vier Zehntelsekunden Rückstand folgten gleich fünf Mercedes auf den weiteren Plätzen: Max Götz, Luca Stolz, Philip Ellis, Arjun Maini und Vincent Abril. Die beiden Ferrari von Liam Lawson und Vincent Abril mit Abt-Pilot Mike Rockenfeller dazwischen lagen auf P7 und P9.

Michael Ammermüller belegte nach den ersten zehn Minuten bei seinem ersten DTM-Quali sowie dem ersten eines Porsche den 19. Rang. Spitzenreiter van der Linde und Christian Klien auf P21 waren weniger als eine Sekunde getrennt, das Schlusslicht bildeten Esmee Hawkey (+1,2 Sekunden) und der 52-jährige HRT-Teamchef Hubert Haupt (+1,5 Sekunden) beim DTM-Comeback nach 20 Jahren.