Neben dem Berliner Mücke-Team gibt es im neuen DTM-Team T3 Motorsport noch eine weitere Mannschaft, die am kommenden Wochenende auf dem Lausitzring ein Heimspiel hat. Allerdinges dementiert Teamchef Jens Feucht den möglichen Einsatz eines dritten Lamborghini-Huracan GT3 Evo ausdrücklich!

Die engagierte Truppe aus Dresden setzt wie schon beim Saisonstart in Monza/Italien zwei Lambo für Esmee Hawkey und Esteban Muth ein. Vor allem der 19-Jährige hatte bei seiner DTM-Premiere im Königlichen Park für Aufsehen gesorgt und den italienischen GT3-Sportwagen jeweils überraschend auf Startplatz fünf gestellt, nur 0,375 bzw. 0,245 Sekunden hinter den Pole-Settern Vincent Abril (HRT-Mercedes) und Kelvin van der Linde (Abt-Sportsline-Audi).

Die starke Vorstellung von Muth, der dafür auch von Experten gelobt wurde, konnte Muth auch in beiden Rennen bestätigen. In Lauf eins verpasste er als Elfter nur knapp einen Punkterang (P1 - P10), den sich der Belgier aber im zweiten Rennen mit Platz neun sicherte. Dabei konnte er sogar die beiden HRT-Mercedes-Piloten Maximilian Götz und Vincent Abril, die zuvor als Dritte und Zweite auf dem Siegerpodium standen, in Schach halten.

Kein dritter T3-Lamborghini auf dem Lausitzring

Nun also das Heimspiel in der Lausitz. Bei aller Freude über die guten Ergebnisse in Monza trübten ausgerechnet Medien die gute Stimmung. Teamchef Jens Feucht ist stocksauer, dass berichtet wurde, er würde am Lausitzring ein drittes Auto einsetzen.

"Ein Journalist, der schon mehrfach damit aufgefallen ist, Unwahrheiten zu verbreiten oder Dinge zu spekulieren, die gar nicht eintreffen, hat unser drittes Auto für die Rennen am Lausitzring ins Spiel gebracht, obwohl das nie geplant war", betonte Feucht im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Weitere Medien hätten diese Spekulation einfach übernommen, "ohne dass sie dazu mit mir Kontakt aufgenommen haben."

Fakt ist, dass Feucht in der Tat plant, ein drittes Auto für Maximilian Paul einzusetzen, dann nämlich, wenn es keine Terminüberschneidungen der DTM mit der Deutschen GT-Meisterschaft, in der der Dresdner als Stammpilot bei T3 Motorsport zum Einsatz kommt, gibt. Das ist in Spielberg (04./05.09.) und Hockenheim (02./03.10.) der Fall.

T3 plant mit drittem DTM-Lamborghini mit bekanntem Gesicht

Zudem plant Feucht, "bei ein oder zwei DTM-Events" in dieser Saison einen seiner drei Lambos mit "bekannten und namhaften" Fahrern zu besetzen. "Da ist aber noch nichts spruchreif", beteuert der Dresdner, der die Piloten aber schon im Hinterkopf hat. "Wenn das Projekt vor allem finanziell zu realisieren ist, würden wir einen Coup landen, mit dem wir viel Aufmerksamkeit erzielen."

Feucht tauscht sich dabei nach eigener Aussage auch mit der DTM-Dachorganisation ITR aus, will aber nicht verraten, ob auch die Idee von Gerhard Berger, der in der Vergangenheit bereits eine ganze Reihe prominenter Namen ins Spiel gebracht hat, eine Rolle spielt.

Aktuelle oder ehemalige Formel-1-Piloten wie Sebastian Vettel oder der immer noch mit einem Cockpit in der Königsklasse liebäugelnde Nico Hülkenberg stehen nach Informationen von Motorsport-Magazin.com aber nicht auf der VIP-Liste!

DTM betritt mit Lausitzring-Steilkurve Neuland

Das Heimspiel seines Teams in der Lausitz sei für alle in seiner Mannschaft etwas Besonderes und wegen des nun endgültig feststehenden Streckenlayouts "auch eine große Herausforderung, auf die wir uns freuen". Sorgen macht sich Feucht wegen der weicheren Reifenmischung (S8M) von Exklusivausrüster Michelin, für die sich die ITR vor Saisonbeginn entschieden hat. Auch deshalb sieht er, wie viele weitere Teamchefs auch, das Fahren durch die Ovalkurve eher problematisch und skeptisch - nicht zuletzt auch wegen möglicher und umfangreicher Schäden vor dem nur zwei Wochen später terminierten dritten DTM-Wochenendes im belgischen Zolder.

"Obwohl wir den Lausitzring praktisch vor der eigenen Haustür haben, und hier schon sehr viele Testkilometer abspulen konnten, sind wir noch nie durch die erste Ovalkurve gefahren," betont Feucht, der deshalb auch keinen Heimvorteil sieht. "Dieses Streckenlayout ist auch für uns Neuland."

Einen Vorteil hat das brisante und aus der Sicht fast aller DTM-Teams umstrittene Thema trotzdem: T3 Motorsport war beim dreitägigen offiziellen ITR-Test in der Lausitz Anfang Mai nicht dabei, weil die beiden Lamborghini Huracan GT3 Evo erst kurz zuvor aus dem Werk in Italien angeliefert worden sind. Damit können die bei dem Test gesammelten Daten praktisch nicht für eine optimale Abstimmung auf dem neuen Layout genutzt werden. Alle DTM-Teams und damit auch T3 Motorsport fangen daher bei null an.