Arjun Maini hat beim Trainingsauftakt der DTM auf dem Lausitzring überraschend den Ton angegeben. Der Inder fuhr in seinem Mercedes-AMG vom Team GetSpeed die Bestzeit mit 1:31.882 Minuten. Die 45-minütige Session fand bei idealen äußeren Bedingungen statt. Zu Trainingsbeginn betrug die Lufttemperatur 25 Grad Celsius. Der Asphalt hatte sich am Mittag auf 37 Grad Celsius aufgeheizt.

Maini lag über weite Teile der Session auf dem ersten Platz. Wenige Sekunden vor Trainingsende schickte er sich mit einer neuen absoluten Bestzeit im ersten Streckenabschnitt noch einmal an, seine Bestmarke zu unterbieten, brach die Runde dann allerdings ab. Maxi Götz belegte im HRT-Mercedes-AMG den zweiten Platz. Sein Rückstand betrug 0.165 Sekunden. Dahinter folgte Alex Albon im Ferrari 488 GT3 von AF Corse.

Auf den Positionen dahinter folgten mit Daniel Juncadella und Philip Ellis zwei weitere Fahrer mit Mercedes-Sportwagen. Damit tragen vier der Top-5-Fahrer einen Stern auf ihren Fahrzeugen.

Kelvin van der Linde (ABT Sportsline), Schnellster im Track-Test am Vormittag, war auf Rang sechs bester Audi-Fahrer. Sein Bruder Sheldon van der Linde beendete die Session als Elfter und damit als bester BMW-Fahrer.

Die theoretisch beste Rundenzeit war eine 1:31.321 Minuten. Sie setzt sich aus Mainis Bestzeiten im ersten und im letzten Sektor sowie Albons Bestzeit im mittleren Streckenabschnitt zusammen.

Turn 1 ist entscheidend

Nachdem die 300 Meter lange Ovalkurve 'Turn 1' beim Track-Test auf Vormittag den Piloten keine Probleme bereitet hatte, blieben auch in der ersten offiziellen Session Schwierigkeiten aus. Im Freien Training gab es lediglich einen kleineren Zwischenfall. Dev Gore fuhr am Ausgang der fünften Kurve mit seinem Rosberg-Audi durch die Auslaufzone, konnte das Training aber fortsetzen.

Interessant ist die Meinung vieler Piloten, dass die entscheidenden Zehntelsekunden im Qualifying und damit für die Startaufstellung in der erstmals seit 2006 im Renntempo genutzten Ovalkurve gewonnen oder verloren werden! Das bedeutet: Wer das größte Risiko nimmt und das Limit am besten auslotet, könnte den Sprung auf die Pole Position schaffen - unabhängig von Fahrzeugmarke, Team und der Balance of Performance.

Kürzere Rundenzeiten beim Track-Test

Kelvin van der Lindes Bestzeit vom Track-Test am Vormittag (1:31.290 Minuten) konnte keiner der 19 Teilnehmer im Freien Training unterbieten. Bei der kurzfristig zusätzlich einberufenen Session, in der sie erstmals die Möglichkeit hatten, Turn 1 mit ihren GT3-Sportwagen zu erproben, stand den Piloten ein neuer Reifensatz von Alleinausrüster Michelin zur Verfügung. Diesen konnten sie nun nicht mehr nutzen, sondern mussten reglementbedingt Reifen verwenden, die bereits beim Saisonauftakt in Monza zum Einsatz kam.

17 Fahrer lagen im Freien Training innerhalb von einer Sekunde. Das gesamte Feld wurde durch etwas weniger als zwei Sekunden voneinander getrennt. Timo Glock belegte den letzten Platz. Der Fahrer von ROWE Racing konnte sein Trainingsprogramm nicht wie geplant abspulen. An dem mit seinem Space-Drive-Lenksystem von Schaeffler Paravan ausgestatteten BMW M6 GT3 gab es Probleme mit der Lenkung.