Philipp Eng und Jamie Green werden kurzfristig wohl keine Freunde. Dafür sorgten zwei strittige Szenen beim Samstagslauf der DTM in Zolder. Was war passiert?

Die erste Situation wurde von den TV-Kameras nicht eingefangen. Green gab zu Protokoll: "Ich war hinter Eng, als er mit Habsburg nach Turn 4 gekämpft hat. In Turn 5 hat er mich von der Strecke gedrängt und mir keine Option gelassen. Ich blieb vor ihm." Etwas anders sah das erwartungsgemäß Eng: "Er hat klar abgekürzt und mich überholt. Das war unfair."

Da die Kameras die Situation jedoch nicht einfingen, dauerte es auch sehr lange, bis sich die Rennleitung der Sache annahm. Genauer gesagt, bis sich Engs Arbeitgeber BMW schließlich einschaltete. Zehn Runden zogen bis dahin ins Land. "BMW hat den Rennleiter darauf aufmerksam gemacht. Als sie die Situation dann mal realisiert haben, haben sie sofort eine Strafe ausgesprochen", erklärt Eng. Green musste als Konsequenz daraus den Platz zurückgeben.

DTM: Green-Strafe kommt zu spät für Eng

DTM Zolder I 2020: Die Highlights des 1. Rennens (03:31 Min.)

Doch da war es aus Sicht des BMW-Piloten schon zu spät: "Das hat zu lange gedauert und mein Rennen zerstört, da er so langsam war." Doch damit noch nicht genug Diskussionsstoff rund um Eng und Green. Gegen Rennhalbzeit fuhr der Audi-Pilot seinem Gegner auf der Gegengeraden ins Heck, nachdem Eng zum Spurwechsel mitten auf der Geraden ansetzte. Green beschädigte sich dabei seinen Audi. So sehr, dass er schließlich vorzeitig die Segel streichen musste.

"Ich hatte einen guten Ausgang aus Turn 4 heraus und viel Momentum. Er hat links und rechts mit seinem Auto gewedelt. Ich fuhr auf der linken Seite und dann kam er an. Ich habe ihn auf der Geraden voll getroffen. Was er gemacht hat, war gefährlich. Er hatte Glück, dass er dabei nicht in die Mauer gekracht ist", beschrieb Green die Szene. Tatsächlich profitierte Green von einem kleinen Fehler Engs. Der BMW-Pilot geriet ausgangs Turn 4 zu weit nach außen und eröffnete dem Briten damit erst die Chance auf ein Überholmanöver.

"Er hat mich auf der Gegengeraden hinten berührt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wem man da die Schuld geben soll. Aber ich habe eine Warnung erhalten und nehme die auch wie ein Mann an. Ich bin Rennfahrer und in der DTM geht es um hartes Racing", mimt Eng in diesem Fall den Hardliner. Die Schuld jedenfalls sieht der BMW-Pilot weniger bei sich: "Ich habe die Richtung gewechselt und dann hat er mich berührt. Er hat die Länge seines Autos falsch eingeschätzt, also sollte er sich eher selbst die Schuld geben."

Wie dem auch sei: Bereits im zweiten Rennen am morgigen Sonntag können Eng und Green die Sache besser machen und die Scharmützel des Samstagslaufs vergessen machen. Das Qualifying startet um 10:40 Uhr, das Rennen um 13:30 Uhr. Alles Wichtige könnt ihr dann wieder hier auf Motorsport-Magazin.com nachlesen.