13. Pole Position in Folge für Audi in der DTM, die sechste in der laufenden Saison: BMW findet auch in Assen im Qualifying praktisch nicht statt. Audi marschierte am Samstagvormittag zu einer Sechsfach-Pole, angeführt durch Loic Duval. Der Franzose erzielte seine zweite Pole Position in der Tourenwagenserie und setzte sich mit 0,034 Sekunden vor Lokalmatador Robin Frijns durch.

Titelanwärter Nico Müller erzielte den dritten Startplatz, gefolgt von Ferdinand Habsburg im Kunden-Audi von WRT. "Das Qualifying ist in Assen nicht ganz so entscheidend, es kommt mehr auf das Reifen-Management an", sagte der frisch gebackene Vater Müller. "Zwischen einem und drei Boxenstopps ist alles möglich."

Hinter dem Fünftplatzierten Mike Rockenfeller kam der amtierende Meister Rene Rast nicht über den sechsten Platz hinaus. Auf seiner letzten fliegenden Runde kam der 33-Jährige von der Strecke ab, wodurch die Rundenzeit gestrichen wurde.

Audi-Motorsportchef Dieter Gass freute sich über die nächste Pole, merkte vor dem Samstagsrennen (13:30 Uhr live bei Sat.1 und im Livestream auf der DTM-Webseite) aber an: "Ich erinnere mich an kein Rennen, in dem das Qualifying so unwichtig war wie heute. Das Rennen wird hart für alle. Es geht nur ums Reifen-Management und da erwartet uns einige Spannung, denn die Fahrer mit den bislang größten Reifenproblemen stehen in der ersten Startreihe."

Und BMW? Im Qualifying wieder einmal in der Amateurrolle! Lucas Auer machte den besten Job mit dem BMW M4 und landete auf dem siebten Platz. 0,512 Sekunden fehlten dem Neffen von Gerhard Berger auf die Audi-Spitze. "Es hat sich nicht viel geändert im Qualifying", stellte Auer fest. Mit Philipp Eng, Jonathan Aberdein und Marco Wittmann komplettierten drei weitere BMW-Fahrer die Top-10.

Einen gebrauchten Tag erlebte Timo Glock. Der Zweitplatzierte vom letzten Rennen auf dem Lausitzring kam nicht über den 14. Platz bei einem Rückstand von 1,3 Sekunden hinaus. "Ich könnte nicht sagen, wo mein Auto schlecht war", rätselte Glock.

Robert Kubica bildete diesmal nicht das Schlusslicht, der Pole landete im Privat-BMW auf dem vorletzten Platz. Die rote Laterne ging an Rookie Fabio Scherer im WRT-Audi. Die beiden Serienneulinge kamen sich auf der Strecke einmal mehr ins Gehege, die Rennleitung schaute sich den Vorfall nach Sessionende an und brummte dem jungen Schweizer fünf Strafplätze in der Startaufstellung auf.

Das Qualifying in Assen zeigte einmal mehr, wie schnell die aktuellen Class-1-Autos unterwegs sind. Duval benötigte 1:23.341 Minuten für seine beste Runde auf dem neu asphaltierten TT Circuit. Damit war er 1,5 Sekunden schneller als Rene Rast, der 2019 bei der DTM-Premiere in Assen den vorigen Streckenrekord aufgestellt hatte. In Assen befinden sich die DTM-Wagen auf dem gleichen Niveau wie die Fomelautos der damaligen Superleague Formula.