Die DTM-Testfahrten auf dem Hockenheimring kommende Woche (16.-19. März) werden nicht nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sondern auch ohne Medienbeteiligung ausgetragen. Diese Entscheidung traf die DTM-Dachorganisation ITR im Zuge der ansteigenden Sorge vor dem Coronavirus.

In einem Statement vom Donnerstagabend heißt es: "Aufgrund von Gesundheits- und Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus hat die ITR beschlossen, die DTM-Testfahrten in Hockenheim für Medienvertreter nicht zugänglich zu machen."

Den Schritt, die letzten Tests vor dem geplanten Saisonstart im belgischen Zolder (24.-26. April) ohne Zuschauer auszutragen, nahm die ITR bereits am 05. März offiziell vor. Nun folgte die Ankündigung, keine Medienvertreter wie sonst üblich an den Hockenheimring einzuladen, um die Personenanzahl an der Strecke möglichst überschaubar zu halten. Nur das absolut notwendige Personal der Teams und Offiziellen soll sich vor Ort aufhalten.

Die Testfahrten mit den Vertretern von Audi, BMW und den Kundenteams WRT und ART Grand Prix sollen trotz aller aktuellen Bedenken rund um Veranstaltungen über die Bühne gehen. Für den Montag ist ein Shakedown der Autos geplant, von Dienstag bis Donnerstag sollen die 16 Piloten ihre Runden auf der badischen Traditionsrennstrecke drehen.

An diesem Mittwoch wurde in Baden-Württemberg der erste Todesfall im Bundesland sowie der vierte deutschlandweit registriert. 335 Menschen in Baden-Württemberg sind mit der neuartigen Lungenkrankheit COVID-19 infiziert. Zuletzt hatte die Landesregierung Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen laut unterschiedlicher Medienberichte verboten. Bei den DTM-Tests wäre diese Personenanzahl ohne Zuschauer allerdings nicht zustande gekommen.

Hockenheims Oberbürgermeister Marcus Zeitler teilte in dieser Woche mit: "Die Entscheidung über die Durchführung und/oder Absage einer Veranstaltung obliegt dem jeweiligen Veranstalter. Die Stadt Hockenheim kann deshalb nur über solche Veranstaltungen entscheiden, für die sie die alleinige Entscheidungsbefugnis besitzt."

Das Coronavirus sorgte bereits für eine Verlegung der DTM-Testfahrten von Monza auf den Hockenheimring. Auf dem italienischen Formel-1-Kurs, wo die Tourenwagenserie in diesem Jahr ihr Renndebüt plant, hätten die letzten Tests vor dem Saisonstart ursprünglich stattfinden sollen. Die Absage in Italien, das in Europa am stärksten vom Coronavirus betroffen ist, erfolgte offiziell am 27. Februar.

Weltweit ist das Coronavirus im Motorsport das große Themen in diesen Tagen. Die Formel 1 debattierte am Donnerstag viele Stunden über die Zu- oder Absage des Großen Preis von Australien in Melbourne, nachdem McLaren wegen eines Coronafalles im Team abgesagt hatte. Eine offizielle Entscheidung stand auch spät in der Nacht in Melbourne aus.

Zudem sagten WEC und IMSA das Super Sebring am nächsten Wochenende ab. Die US-Sportwagenserie wird ihr geplantes 12-Stunden-Rennen stattdessen auf den November als Saisonfinale verschieben. Die WEC trägt stattdessen voraussichtlich ein Rennen weniger in der jahresübergreifenden Saison aus.