Seit dem DTM-Ausstieg von R-Motorsport am vergangenen Freitag stellt sich die Frage nach der Zukunft der Tourenwagenserie - und ob es möglich ist, dass weiterhin Aston Martin Vantage DTM an den Start gehen werden.

Dabei sorgte eine an diesem Montag von Motorsport-Magazin.com veröffentlichte Aussage für Aufruhr in der DTM-Szene. HWA-Gründer Hans Werner Aufrecht erklärte: "Wir haben Gerhard Berger bezüglich des Einsatzes eines oder mehrerer Aston Martin in der Saison 2020 ein Angebot gemacht." Allerdings glaubte Aufrecht nicht an eine mögliche Finanzierung.

In nachfolgenden Medienberichten wurde angezweifelt, ob die Aston Martin Vantage überhaupt weiterhin in der DTM antreten dürften. Schließlich hielt R-Motorsport die exklusive Lizenz, in der DTM Fahrzeuge mit einer Silhouette des Vantage-Modells einzusetzen, wie das Team auch gegenüber Motorsport-Magazin.com mitteilte. Dabei soll es sich um eine Lizenz mit der Dauer von drei Jahren handeln.

Zu Aufrechts Angebot - das er an diesem Mittwoch wiederholte ("Dieses Angebot gilt weiterhin.") - einen oder mehrere Aston Martin Vantage DTM in der Saison 2020 einzusetzen, sagte Gerhard Berger auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com: "Ja, das ist richtig. Selbstverständlich spreche ich mit HWA, um alle Möglichkeiten auszuloten. Am Ende des Tages ist das Ganze aber eine Frage der Finanzierung - und die wird wahrscheinlich schwer zu stemmen sein."

Würde Aston Martin angesichts des DTM-Ausstieges von R-Motorsport die Möglichkeit in Betracht ziehen, die exklusive Lizenz zum Einsatz von Fahrzeugen mit einer Silhouette des Vantage-Modells in der DTM einem anderen Wettbewerber in der Saison 2020 zur Verfügung zu stellen?

Die Antwort des britischen Autobauers dazu gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Alle Rechte am Aston Martin Vantage und seinen Derivaten liegen vollständig bei Aston Martin Lagonda." Einen Werkseinsatz in der DTM, der es auch zu Zeiten von R-Motorsport nicht war, werde es weiterhin nicht geben.

Trotz des DTM-Ausstieges nach nur einem Jahr sah R-Motorsport offenbar keine Veranlassung, die exklusive Lizenz abzutreten. Vermutlich mit Blick auf die Zukunft des Class-1-Reglements: Es ist geplant, weltweit Rennen unter den neuen Regeln austragen zu können. Nach der DTM startet ab 2020 auch die japanische Super GT unter dem Class-1-Reglement, weitere Länder sollen folgen.

R-Motorsport Teamchef Dr. Florian Kamelger ließ in einer Telefonkonferenz am vergangenen Freitag durchblicken: "Als kleiner Hersteller wie Aston Martin und als kleines Team, wie es R-Motorsport ist, bietet die Plattform der DTM vielleicht auch andere Möglichkeiten, die nicht notwendigerweise denen der Großen entsprechen."

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com hatte R-Motorsport dem ehemaligen DTM-Technikpartner HWA AG ein Angebot gemacht für die Übernahme der vier DTM-Fahrzeuge sowie eines Testträgers, die aktuell in Affalterbach stehen. Das Angebot war auf den 31. Januar 2020 befristet - am 24. Januar, also eine Woche vor Ablauf, gab das Team sein das DTM-Aus bekannt.