Damit hatte in Fuji wohl niemand gerechnet. Auf dem Weg in die Startaufstellung zum Samstags-Rennen zwischen der DTM und der Super GT flog plötzlich Loic Duval von der Strecke ab und knallte mit seinem Audi in die Streckenbegrenzung. Damit war der Tag für den Franzosen vorzeitig gelaufen, er musste auf den Start verzichten.

Doppelt bitter: Duval hatte im Qualifying wenige Stunden zuvor den zweiten Startplatz neben Pole-Setter Nick Cassidy (Lexus) erzielt! Durch den unglücklichen Abflug war jeglicher Traum von einer Podiumsplatzierung vorzeitig zunichte gemacht - auch, wenn es gegen die starken Vertreter der Super GT schwierig geworden wäre.

Duval ging mit Slicks auf dieStrecke

Duval wurde auf dem Fuji Speedway zum Opfer der Witterungsbedingungen. Kurz vor dem Start zur Mittagszeit war unklar, ob Slicks oder Regenreifen auf der abtrocknenden Strecke die richtige Wahl sein würden. BMW-Fahrer Marco Wittmann ging sogar das Risiko ein und wagte sich auf Regenreifen ins Rennen - was er nach einer Runde bereute und zum Wechsel auf Slicks in die Boxengasse abbog...

Bei Duval und im gesamten Audi-Lager war hingegen klar, dass der Start auf Slick-Bereifung von Einheitslieferant Hankook erfolgen würde. Der Plan des Audi Sport Team Phoenix: Duval sollte zwei Formationsrunden absolvieren, um seine Reifen anzufahren. Das hätte ihm beim Start einen besseren Grip versprochen.

Die erste Runde legte Duval problemlos zurück. Mit dem zweiten Satz Reifen, die er am Samstag hätte fahren sollen, ging dann aber alles schief. Mit seinem Audi flog er von der Strecke ab und beschädigte die vordere linke Radaufhängung irreparabel bis zum Rennstart rund eine halbe Stunde später.

Audi verzichtete auf einen Einsatz in der Schlussphase

Die Möglichkeit, den Schaden während des Rennens zu reparieren, um Duval zumindest in der Schlussphase auf die Strecke zu schicken, um weitere Erkenntnisse zu sammeln, verwarf das Team schließlich. Das Risiko, einen möglichen Schaden an der Lenksäule zu übersehen, wäre zu groß gewesen. Für den Rennsonntag in Fuji soll sein roter Audi RS 5 wieder voll einsatzbereit sein.

"Ich wollte mehr Energie in meinen zweiten Reifensatz packen, um beim Start warme Reifen zu haben", erklärt Duval bei Motorsport-Magazin.com. "Vielleicht hat es vor meiner zweiten Runde etwas mehr geregnet, aber der erste und zweite Sektor waren ziemlich trocken. Ich habe ein bisschen mit dem Auto gewedelt - dann wurde ich überrascht."

Auf der nassen Piste verlor Duvals Auto die Stabilität - aber nicht stark genug, um sich komplett zu drehen. Stattdessen rutschte er seitlich als Passagier in Richtung der Auslaufzone, die noch glatter war als der Asphalt. Duval: "Dabei habe ich quergelenkt, deshalb zeigte der Reifen nach außen. Deshalb ist die Aufhängung gebrochen. Ohne diesen Schaden hätten wir die Karosserieteile tauschen können und hätten es vielleicht rechtzeitig zum Start geschafft."

Bester der vier Audi-Piloten in Fuji war Benoit Treluyer. Der langjährige Werkspilot erzielte bei seiner Rückkehr ins DTM-Cockpit als Gaststarter den sechsten Platz. Damit war der Franzose gleichzeitig der bestplatzierte aller DTM-Vertreter auf der früheren Formel-1-Strecke.