Bald ist es soweit: Die DTM-Saison 2019 steht in den Startlöchern. Vor dem Auftakt am Hockenheimring (03.-05. Mai) nutzten die Teams und Fahrer die offiziellen ITR-Testfahrten auf dem Lausitzring, um sich weiter mit den neuen Turbo-Rennwagen vertraut zu machen. Motorsport-Magazin.com hat die vier Testtage vom 15. bis 18. April genau unter die Lupe genommen.

Rundenzeiten gesamt: Top-10

Audi dominierte die Testfahrten in Sachen Rundenzeiten mit großem Vorsprung. In den Top-10 landeten acht Audi RS 5 DTM auf den vorderen Positionen. BMW schaffte es im Verlauf der viertägigen Testfahrten nur mit zwei Fahrern unter die schnellsten Zehn. Joel Erikssons Rückstand im BMW M4 DTM auf Gesamt-Spitzenreiter Robin Frijns (Audi) betrug 0,715 Sekunden. Von DTM-Neueinsteiger R-Motorsport und Audi-Kundenteam WRT gelang es keinem Fahrer, in die Top-10 der Zeitenliste vorzustoßen.

PosFahrerHerstellerZeitTag
1Robin Frijns Audi1:35.169 Mittwoch
2Mike Rockenfeller Audi1:35.190 Montag
3Jamie Green Audi1:35.233 Montag
4Rene Rast Audi1:35.487 Mittwoch
5Nico Müller Audi1:35.569 Montag
6Nico Müller Audi1:35.681 Donnerstag
7Mike Rockenfeller Audi1:35.688Mittwoch
8Jamie Green Audi1:35.794 Donnerstag
9Joel Eriksson BMW1:35.884 Mittwoch
10Bruno Spengler BMW1:35.957Montag

Rundenzeiten gesamt nach Hersteller: Top-5

Audi: Robin Frijns setzte sich mit seiner Bestzeit am Mittwoch knapp gegen Mike Rockenfeller durch, der zum Auftakt am Montag die schnellste Runde erzielte. Bei den Performance-Runs am Montag und Mittwoch lagen die fünf schnellsten Rundenzeiten genau vier Zehntelsekunden auseinander. Einzig Loic Duval gelang es nicht, mit seiner persönlichen Bestzeit in die Top-5 des Audi-Kaders vorzustoßen.

PosFahrerHerstellerZeitTag
1Robin Frijns Audi1:35.169 Mittwoch
2Mike Rockenfeller Audi1:35.190 Montag
3Jamie Green Audi1:35.233 Montag
4Rene Rast Audi1:35.487 Mittwoch
5Nico Müller Audi1:35.569 Montag

BMW:Der junge Joel Eriksson erzielte die schnellste Rundenzeit aller sechs BMW-Piloten. Auf Platz zwei reihte sich der DTM-Champion von 2012, Bruno Spengler, ein - mit nur 0,073 Sekunden Rückstand. Nur diesen beiden Fahrern gelang es im Verlauf der Testfahrten, die 1:36er-Marke zu knacken. Einzig Philipp Eng schaffte es nicht in die BMW internen Top-5, obwohl der zweifache Meister Marco Wittmann insgesamt nur 51 Runden drehte.

PosFahrerHerstellerZeitTag
1Joel Eriksson BMW1:35.884 Mittwoch
2Bruno Spengler BMW1:35.957Montag
3Timo Glock BMW1:36.030Montag
4Sheldon Van der Linde BMW1:36.249 Mittwoch
5Marco Wittmann BMW1:36.255 Mittwoch

R-Motorsport: Die beiden DTM-Rookies Jake Dennis und Ferdinand Habsburg waren bei den Tests schneller als ihre wesentlich erfahreneren Teamkollegen unterwegs. Im Gegensatz zu Audi und BMW gelang es keinem der R-Motorsport-Piloten, unter 1:36 Minuten zu bleiben. Dennis war mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:36.345 Minuten genau 1,155 Sekunden langsamer als die absolute Test-Bestzeit von Audi-Pilot Robin Frijns.

PosFahrerHerstellerZeitTag
1Jake Dennis Aston Martin1:36.345 Mittwoch
2Ferdinand Habsburg Aston Martin1:36.503 Montag
3Paul Di Resta Aston Martin1:36.580 Mittwoch
4Daniel Juncadella Aston Martin1:36.705 Montag
5Paul Di Resta Aston Martin1:37.067Donnerstag

WRT-Audi: Jonathan Aberdein und Pietro Fittipaldi drehten in der Lausitz ihre allerersten Runden mit dem neuen Turbo-Audi; der Enkel von Formel-1-Legende Emerson Fittipaldi drehte überhaupt seine ersten Runden in einem Tourenwagen. Aberdein und Fittipaldi lagen bei ihren persönlichen Bestzeiten, erzielt am Montag (Aberdein) respektive Mittwoch (Fittipaldi) fast gleichauf.

PosFahrerHerstellerZeitTag
1Jonathan Aberdein WRT-Audi1:36.053 Montag
2Pietro Fittipaldi WRT-Audi1:36.194 Mittwoch
3Jonathan Aberdein WRT-Audi1:36.369 Donnerstag
4Jonathan Aberdein WRT-Audi1:37.153 Mittwoch
5Pietro Fittipaldi WRT-Audi1:37.519 Donnerstag
DTM 2019: So klingen die neuen Turbo-Rennwagen (05:31 Min.)

Topspeeds gesamt: Top-10

Loic Duval war bei den Lausitzring-Tests mit dem höchsten Topspeed aller Fahrer unterwegs. Der Franzose in Diensten von Audi erzielte den höchsten Wert am Donnerstag mit 282 km/h. Zum Vergleich: 2018 erreichte Audi-Fahrer Nico Müller im zweiten Rennen in der Lausitz mit 269 km/h den Spitzenwert am Rennwochenende.

In diesem Jahr steht den Fahrern neben dem DRS-Flügel auch ein Push-To-Pass-System zur Verfügung, das allerdings nicht im Qualifying verwendet werden darf. Ferdinand Habsburg beschleunigte den Aston Martin Vantage auf 270 km/h und war damit Topspeed-Spitzenreiter bei R-Motorsport; gleichzeitig 12 km/h langsamer als Duval.

PosFahrerHerstellerTopspeed km/hTag
1Loic Duval Audi282Donnerstag
2Loic Duval Audi279Mittwoch
3Mike Rockenfeller Audi278Mittwoch
4Nico Müller Audi277Donnerstag
5Nico Müller Audi277Montag
6Rene Rast Audi275Donnerstag
7Joel Eriksson BMW274Donnerstag
8Sheldon Van der LindeBMW274Donnerstag
9Mike Rockenfeller Audi274Donnerstag
10Robin Frijns Audi273Mittwoch
...
...Ferdinand Habsburg Aston Martin270Donnerstag

Rundenanzahl gesamt: Fahrer

Audi hat an den vier Tagen vergleichsweise mehr in den Autos rotiert als BMW. Das ging etwas zu Lasten der Rundenanzahl, trotzdem haben die Ingolstädter etwas mehr Kilometer abgespult als die Konkurrenz aus München. Rockenfeller, Müller, Rast und Duval gelang es, mehr als 250 Runden zu fahren; nur Green und Frijns fallen ein wenig ab.

Bei BMW arbeiteten Rookie van der Linde und Erikssen - beide hatten zuvor nicht getestet - eine wahres Mammutprogramm ab. Vor allem Eriksson, der an den ersten beiden Tagen durch technische Probleme beeinträchtigt wurde. Auffällig: Der zweifache DTM-Champion Wittmann saß nur am Mittwoch im Auto und kam nicht über 51 Runden hinaus.

Im Gegensatz zu Audi und BMW war Neueinsteiger R-Motorsport mit zwei statt drei Rennwagen unterwegs. Trotzdem gelang es dem Fahrer-Quartett, an allen Tagen viele Runden zu sammeln. Der Aston Martin Vantage DTM präsentierte sich trotz Unterzahl größtenteils zuverlässig. Auch die beiden DTM-Rookies Aberdein und Fittipaldi erhielten im Kunden-Audi von WRT ausreichend Fahrtzeit.

FahrerRunden ges.MoDiMiDo
Rast265610579 75
Müller264124-28 112
Duval25968072 101
Rockenfeller252101-82 69
Green18884-17 87
Frijns18667372 35
Van der Linde348-11658 174
Eriksson3363614134 152
Eng264--83 181
Glock15084-66 -
Spengler1091081- -
Wittmann51--51 -
Juncadella235118117--
Habsburg22095-- 125
Di Resta167--105 62
Dennis158-7286 -
Fittipaldi255-9263 100
Aberdein21467-80 67

Rundenanzahl gesamt: Hersteller/Teams

Audi wirkte bei den abschließenden Testfahrten in der Lausitz insgesamt zuverlässiger. Größere Schwierigkeiten, die das geplante Programm beeinträchtigt hätten, gab es nicht. Damit setzte Audi den Trend fort, bei jedem Winter-Test mehr Kilometer abzuspulen als BMW. Bei den BMW M4 DTM gab es zwischendurch ein paar Probleme. Spengler verpasste etwa den Dienstag wegen eines kleinen Brandes im Motorraum. Eriksson haderte unterdessen mit der Elektrik.

Aber: Am Mittwoch und Donnerstag konnten die Münchner einen Großteil des Programms aufholen. Aston Martin, das mit einem Auto weniger unterwegs war, kämpfte mit den üblichen Problemen eines brandneuen Autos, kam insgesamt aber unbeschadet über die Runden. Das gleiche Spiel bei Neueinsteiger WRT, die mit nur einem Audi RS 5 DTM unterwegs waren.

Audi war mit neun Autos vertreten: dem Testauto von Audi Sport, jeweils den beiden Einsatzautos der Teams Abt Sportsline, Rosberg und Phoenix sowie den Audi RS5 DTM des neuen Kundenteams WRT. Allerdings wurde entsprechend dem Reglement nur mit einem Auto pro Team die Testarbeit absolviert, mit dem anderen wurde nur ein Rollout gemacht. Bei BMW standen den sechs Werksfahrern an den vier Tagen insgesamt drei BMW M4 DTM zur Verfügung.

PosHerstellerRundenKilometer
1Audi14146461,98
2BMW12585749,06
3Aston Martin7803564,60
4WRT-Audi4692143,33