Es bleibt eine der großen Fragen vor dem Start in die DTM-Saison 2019: Wie viele Rennwagen werden beim Auftakt in Hockenheim Anfang Mai in der Startaufstellung stehen? Aktuell ist nur sicher, dass Audi mit acht RS 5 DTM Turbo anrücken wird: sechs Werksautos sowie zwei durch das belgische Team WRT eingesetzte Kundenfahrzeuge.

Hinter dem geplanten Kundenprojekt von BMW steht derweil ein großes Fragezeichen, wie Motorsport-Magazin.com exklusiv berichtet hatte. Findet sich in der Kürze der Zeit kein Abnehmer, würden die Münchner mit nur sechs statt acht BMW M4 DTM Turbo antreten.

Ebenfalls offiziell noch nicht bekannt ist, wie viele Aston Martin an den Start gehen werden. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass bereits beim Auftakt in Hockenheim alle vier angekündigten Aston Martin Vantage DTM gegen die Konkurrenz von Audi und BMW antreten!

Berger: 18 Autos sind der Anspruch

Trotz der drohenden Kundenteam-Absage von BMW bleibt DTM-Chef Gerhard Berger zuversichtlich, dass 18 statt nur 16 Fahrzeuge das erste Saisonrennen bestreiten werden. "Nicht die Zahl der Autos ist entscheidend, sondern die Rennen, die wir bieten", sagt der Österreicher zu Motorsport-Magazin.com. "Unser Anspruch ist es aber, dass vom ersten Rennen an 18 Autos in der Startaufstellung stehen."

Könnte bedeuten: Neben den jeweils sechs Werks-Autos von Audi und BMW sowie zwei Kundenfahrzeugen von WRT rechnet Berger vom ersten Rennen an mit der vollen Power von vier Aston Martin.

Die DTM freut sich auf Neueinsteiger Aston Martin, Foto: LAT Images
Die DTM freut sich auf Neueinsteiger Aston Martin, Foto: LAT Images

Aston Martin: Einstieg früher als geplant

Der Traditionshersteller, in der DTM durch das Schweizer Team R-Motorsport vertreten, hatte den ursprünglich erst für 2020 geplanten Einstieg in die Tourenwagenserie zunächst als mittelfristiges Projekt angekündigt und offengelassen, wie viele Autos zu welchem Zeitpunkt in der Saison 2019 eingesetzt werden.

Dass es sich beim Einstieg der britischen Sportwagenmarke schon zur Saison 2019 um ein ambitioniertes Projekt handelt, war seit der Bekanntgabe beim Saisonfinale im Oktober 2018 kein Geheimnis. Genauso wenig wie der Umstand, dass mit HWA das erfolgreichste Team der DTM-Geschichte als Joint Venture im Hintergrund werkelt - und das mit großem Enthusiasmus in Affalterbach.

Erinnerungen an den CLK GTR

So wie schon nach dem Aus der ITC Ende 1996 geschehen, als der Vorstand von Mercedes-Benz kurzfristig grünes Licht für den Bau eines GT-Sportwagens gab. Zwischen diesem Go und dem ersten Renneinsatz des Mercedes-AMG CLK GTR lagen nur 128 Tage! Eine außergewöhnliche Leistung, auf die Bergers Vorgänger Hans Werner Aufrecht und dessen erfolgreiche Mannschaft zurecht stolz sein kann. Auf einen ähnlichen Kraftakt hofft Berger jetzt beim Aston-Martin-Projekt.

Die Hoffnung des früheren Formel-1-Fahrers wird durch die Aussage eines HWA-Mitarbeiters am Rande der Feier zum 80. Geburtstag von Hans Werner Aufrecht im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com mit Nachdruck unterstrichen: "Wir haben bekanntlich (im Winter 1996/1997, d. Red.) schon einmal ein neues Projekt in kürzester Zeit gestemmt. Unser Anspruch ist, das jetzt noch einmal zu schaffen!"

Am Mittwoch, 20. Februar will das Team R-Motorsport, das die exklusive Lizenz von Aston Martin für den DTM-Einsatz besitzt, bei einer Präsentation am einzigen Aston-Martin-Händlerstützpunkt in der Schweiz den Vantage DTM und dessen zukünftige Fahrer vorstellen. In Niederwil bei Gossau in der Ostschweiz entstand vor exakt drei Jahren eine neue Welt für die Luxusmarke Aston Martin, die in der DTM nicht nur frischen Wind bringen, sondern auch für Furore sorgen soll.