Die Sensation in Hockenheim ist perfekt: Rene Rast ist der DTM-Meister 2017! Der Audi-Pilot setzte sich in einem spannenden Titelkampf gegen seine Audi-Kollegen Mattias Ekström, Jamie Green und Mike Rockenfeller durch. Rast reichte der zweite Platz zum Gewinn der Meisterschaft, da Mattias Ekström nicht über Platz acht im letzten Rennen des Jahres hinauskam. Der Schwede, der die Tabelle lange anführte, belegte am Ende Gesamtplatz zwei.

Damit machte Rast den Coup perfekt: In seinem Rookie-Jahr in der DTM setzte er sich gegen die erfahrene Konkurrenz durch. "Das ist noch nicht ganz angekommen, ich bin noch ein bisschen angespannt", sagte Rast kurz nach Rennende. "In den nächsten Tagen wird das sinken und ich werde realisieren, was wir erreicht haben."

Den Rennsieg sicherte sich Marco Wittmann, der nun seinen Meistertitel an Rast und Audi übergeben muss. Es ist der erste Fahrertitel für die Ingolstädter seit 2013 mit Rockenfeller. Neben dem Fahrertitel gingen auch die Gesamtsiege in der Hersteller- und Teamwertung nach Ingolstadt.

Das Podium: Hinter Wittmann kämpfte sich Rast bis auf den zweiten Platz nach vorne. Der Audi-Fahrer, von Platz drei gestartet, hielt sich über das gesamte Rennen hinweg in der Spitzengruppe. Als Erster aus dem Audi-Quartett legte er seinen Boxenstopp ein - alles lief glatt. Mike Rockenfeller überquerte die Ziellinie als Dritter und machte das zweite Audi-Doppelpodest des Wochenendes perfekt. Der Meister von 2013 hätte siegen müssen, um eine Chance auf den Titel zu haben.

Die Punkteränge: Jamie Green musste nach seiner 10-Platz-Strafe aus dem Samstagsrennen von Startplatz 15 starten. Der Brite, der weiter auf seine erste Meisterschaft warten muss, wurde letztendlich Fünfter. Ein starkes Ergebnis, das aber nicht für den Titelgewinn reichte. "Den Titel hole ich nächstes Jahr", kündigte Green an. "Rene hatte ein gutes Jahr und insgesamt eine gute Performance gezeigt."

Mattias Ekström erlebte von Startplatz zehn ein enttäuschendes Rennen und musste sich mit Platz acht zufriedengeben. Damit ist der Traum von der dritten Meisterschaft in der DTM geplatzt. Ekström war mit einem Vorsprung von 21 Punkten ins Hockenheim-Wochenende gestartet. "Wir haben alles versucht, am Ende hat es nicht gereicht", sagte Ekström. "Kompliment an Rene und Jamie. Wir hatten eine gute Saison, das Ziel aber verpasst." Ob Ekström 2018 noch einmal in der DTM an den Start geht, wollte er nicht bestätigen: "Schauen wir mal."

Hinter Wittmann, Rast und Rockenfeller wurde Gary Paffett als bestplatzierter Mercedes-Fahrer Vierter. Auf Green folgten die beiden BMW-Fahrer Maxime Martin und Augusto Farfus auf den Plätzen sechs und sieben. Ekström und das Mercedes-Duo Edo Mortara und Lucas Auer komplettierten die Top-10.

Die Meisterschaft: Rene Rast setzte sich in einem packenden Titelkampf gegen seine drei Audi-Kollegen durch. Mit Platz zwei kommt der Rookie nun auf 179 Punkte. Mattias Ekström musste sich als Gesamtzweiter mit 176 Zählern so knapp geschlagen geben. Jamie Green (173) folgte mit einem Abstand von drei Meisterschaftspunkten auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung. Mike Rockenfeller machte den Audi-Vierfachtriumph als Vierter mit 167 Punkten perfekt. Der Meister 2016, Marco Wittmann, schloss die Saison mit seinem Sieg als Gesamtfünfter ab.

Das Wetter: Sommerliche Temperaturen um die 23 Grad und volles Haus: Bessere Rahmenbedingungen hätte sich die DTM beim großen Finale nicht wünschen können. Auffällig: Diesmal war es sogar am Samstag schon packend voll im Fahrerlager. Das hatte es in der DTM seit längerer Zeit nicht mehr gegeben. Die Begeisterung ausgedrückt in Zahlen: 152.000 Zuschauer über das gesamte Wochenende verteilt - der beste Wert seit 2014.

Der Start: Kein guter Auftakt fürs Audi-Quartett: Rene Rast büßte den zweiten Startplatz früh ein und viel hinter Wittmann, Auer und Wickens bis auf Platz fünf zurück. Damit hatte er sofort Mike Rockenfeller im Heck, der sich vom siebten auf den sechsten Platz verbessern konnte. Während Mattias Ekström von Platz 14 keine Verbesserung gelang, fiel Jamie Green nach einem leichten Kontakt mit dem Schweden bis auf den letzten Platz zurück. Der Brite hatte das Rennen wegen einer Strafe von P15 aufgenommen.

Die Zwischenfälle: Bei Rene Rast löste sich früh im Rennen ein Kabel im Innenraum. Das Teil baumelte im Sichtfenster des Audi-Piloten vor sich hin. Rast versuchte das Kabel zu entfernen, es gelang ihm aber nicht. "Die Anzeigte für Kupplung und Gaspedal ist runtergefallen und das Kabel ist vor mir im Blickfeld rumgebaumelt", erklärte Rast. "Ich habe dann versucht, auf die Wände zu schauen." In Runde 25 kollidierten Wickens und Blomqvist in der Spitzkehre, wofür der Mercedes-Pilot eine Durchfahrtsstrafe kassierte. Ansonsten ging das Rennen größtenteils glatt über die Bühne.

Die Boxenstopps: Paul Di Resta legte den ersten Boxenstopp im Feld ein. Der Mercedes-Fahrer wechselte in der 5. Runde seine Reifen. Nico Müller und Maro Engel folgten im 7. Umlauf. Asl Marco Wittmann und Lucas Auer auf den vorderen Plätzen in Runde 12 stoppten, rutschten Rast und Rockenfeller zwischenzeitlich auf die Plätze zwei und drei nach vorne. Der zu diesem Zeitpunkt Führende Tom Blomqvist wechselte in Runde 15 die Reifen.

Rene Rast, in Führung liegend, machte in Runde 23 den Anfang aus dem Audi-Quartett und bog in die Boxengasse ab. Direkt dahinter folgte Mike Rockenfeller zum Reifenwechsel. Rast beendete die darauffolgende Runde auf Platz 5, während Rockenfeller bis auf den 10. Platz zurückfiel. Das virtuelle Führungs-Duo Green und Ekström legte seinen Boxenstopp in Runde 25 ein. Der Brite kehrte auf P15 zurück auf die Strecke, Ekström lag direkt dahinter. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle Fahrer bis auf Bruno Spengler ihren Pflichtstopp erledigt.