Für Lucas Auer läuft es auf dem Nürburgring. Zum vierten Mal in Folge setzte der Österreicher in der Eifel die schnellste Zeit in der Qualifikation. Allerdings stand er danach nur dreimal auf der Pole Position, weil er 2016 beim ersten Rennen fünf Strafplätze absitzen musste. Die Pole Position am Samstag wandelte er mit einer perfekten Strategie in einen Sieg um, der ihn wieder in eine gute Position in der Fahrermeisterschaft bringt.

Auf dem Nürburgring ist es nach der dritten Pole Position aber erst der erste Sieg für Auer in der Eifel. Dennoch hat er sich mit seiner nächsten starken Leistung den Titel Nürburgring-Spezialist verdient. "Das war ein brutales Rennen: Regen, abtrocknende Strecke, dann wieder Regen", kommentierte der 22-Jährige den 13. Lauf der DTM 2017.

"Der ganze Tag war sehr schwierig. Aber das Ergebnis ist unglaublich. Gratulation an das gesamte Team, sie haben heute einen Mega-Job abgeliefert", lobt Auer seine Mercedes-Crew. "Ein riesiges Dankeschön an alle, die mir diesen Sieg heute ermöglicht haben." In Punkten bedeuten die Pole Position und der Sieg, dass Auer jetzt auf 127 Zähler in der Meisterschaft kommt und damit nur noch einen Punkt hinter dem Führenden Mattias Ekström liegt.

Nach einer kleinen Zwischenflaute scheint Auer jetzt wieder da zu sein. Allerdings sind es noch fünf Rennen, bevor die DTM-Saison vorbei ist. "Im Titelkampf ist bei der DTM immer alles offen. Da musst du cool bleiben. Vor dem letztem Rennen wird hier nichts entscheiden", betonte der Mercedes-Pilot.

Verwirrung im Regen

Einfach war das Rennen bei den Bedingungen aber nicht. Zwischenzeitlich war Auer durch die unterschiedlichen Strategien ein wenig verwirrt. "Ich bin auf Platz vier oder fünf aus der Box gekommen und ich wusste nicht genau was los war. Aber das war in der Hitze des Gefechts", sagte Auer.

Bei eben jenem Boxenstopp ging aber auch noch einiges schief. Statt der geplanten Regenreifen kamen zuerst Slicks auf den pinken Boliden, was aber direkt von den Mechanikern korrigiert wurde. "Die Boxenstopps sind dieses Jahr schon viel länger, aber ich habe gemerkt, dass der noch langsamer war", erklärte Auer.

Ausraster gegen Teamkollegen

Nach dem Boxenstopp brannten bei Auer dann ausgerechnet im Kampf gegen seinen Teamkollegen die Sicherungen durch. Weil er dachte er wäre noch im Zweikampf beklagte er sich lautstark über Funk. "Wenn ich könnte, würde ich es zurücknehmen, es war kompletter Mist, einfach in der Hitze des Gefechtes", so der Österreicher.

"Ich habe einfach einen Haufen Autos vor mir gesehen. Dann dachte ich mir: ok, vielleicht war der Boxenstopp ein wenig zu lang, dann bin ich Siebter oder Achter. Ich war einfach verwirrt und habe viel Blödsinn geredet", gestand Auer.