Die DTM präsentiert sich 2015 generalüberholt. Um den Zuschauern mehr Action zu bieten, gibt es anstatt eines Rennens künftig zwei Wertungsläufe pro Wochenende - einen am Samstag und einen am Sonntag. Am Samstag dauert der Lauf 40 Minuten plus eine vollständige Runde, wobei kein Reifenwechsel vorgesehen ist. Das Rennen am Sonntag dauert 60 Minuten plus eine vollständige Runde, und die Fahrer müssen ihre Box einmal für einen Reifenwechsel ansteuern.

Bei den drei Herstellern ist die Freude über das aufgestockte Programm groß, was die Herangehensweise an das neue Format betrifft, gibt es vor dem Saisonstart Anfang Mai in Hockenheim aber noch das eine oder andere Fragezeichen. So wäre es etwa möglich, den Fokus am Samstag und Sonntag auf jeweils unterschiedliche Piloten zu richten, um möglichst erfolgreich abzuschneiden.

"In erster Linie sind wir alle hier um Rennen zu gewinnen. Und da muss jeder für sich entscheiden, wie er sich in die beste Ausgangsposition bringt, um das Rennen zu gewinnen", betonte Audis DTM-Leiter Dieter Gass. "Ich denke da wird die Zeit zeigen, wie man das erfolgversprechend umsetzt."

Dass es ausgewiesene Spezialisten für Rennen mit einem respektive keinem Stopp gibt, denkt Gass jedenfalls nicht. "Ich würde mir zwischen Samstag und Sonntag keinen großen Unterschied erwarten", so seine Vermutung. "Ich glaube, am Ende des Tages wird man am Sonntag auch 40 Minuten auf einem Reifensatz fahren", rechnet er auch nicht damit, dass die Teams im kürzeren der beiden Rennen einen freiwilligen Stopp einlegen werden.

Das neue Format soll mehr Spektakel bringen, Foto: Audi
Das neue Format soll mehr Spektakel bringen, Foto: Audi

Keine mediale Benachteiligung für Samstagssieger

Sorge, dass der Sieger des Samstagsrennens in der Berichterstattung vernachlässigt werden könnte, haben die Hersteller nicht. "Meines Erachtens ist es heute kein Problem mehr, ein Rennen mit einem Sieger am Samstag und einem Sieger am Sonntag zu haben", betonte Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz, der auf die Online-Medien setzt. "In der Vergangenheit, als nur über Printmedien nach dem Wochenende berichtet wurde, wäre das schwieriger gewesen."

Dem kann Gass nur zustimmen. "In der Wochenendberichterstattung wird der Samstagssieger eine große Beachtung, wenn nicht sogar größere finden", glaubt der Audi-Mann und begründet dies folgendermaßen: "Weil allgemein natürlich außer der Bundesliga was den Motorsport angeht weniger Berichterstattung stattfindet."