Nachdem Marco Wittmann bereits am Lausitzring als neuer DTM-Meister feststand, sicherte der Dominator der Saison 2014 mit Platz zwei beim vergangenen Rennen in Zandvoort seinem BMW Team RMG auch den Team-Titel. Trotzdem reisen die Münchener nicht unmotiviert zum Saisonfinale nach Hockenheim. Immerhin gilt es am kommenden Wochenende den letzten Titel einzuheimsen: In der Herstellerwertung lauert Audi auf seine Chance doch noch mit einem Titel in die Winterpause zu gehen.

Das Team: Der Kampf um Platz eins in der Herstellerwertung ist vor den abschließenden 42 Runden in der Saison 2014 noch offen. Vor dem zehnten DTM-Lauf führt BMW das Klassement mit 362 Punkten an. Der Vorsprung auf Audi beträgt nur 21 Zähler. Das Ziel von BMW Motorsport lautet deshalb, möglichst viele Fahrzeuge in die Top-Ten zu bringen, um auch im dritten Jahr in Folge nach dem DTM-Comeback 2012 die Herstellerwertung zu gewinnen.

Doppel-Triple ist drin

Damit würde BMW nicht das saisonübergreifender Herstellertriple, sondern auch das Titeltripel aus Fahrer-, Team- und Herstellertripel in der aktuellen Saison gelingen. Die Chancen könnten besser kaum sein: Bereits zum Saisonauftakt erwies sich Hockenheim als erfolgreiches Terrain. Nachdem zwei M4 im Qualifying den Sprung in die erste Startreihe geschafft hatten, bejubelte Wittmann im Rennen seinen ersten Sieg in der DTM. Zudem entschied BMW vier der vergangenen fünf DTM-Rennen auf dem Traditionskurs für sich.

"Wir freuen uns sehr auf das große Finale in Hockenheim. Traditionell ist die Atmosphäre zum Abschluss noch einmal sensationell gut. Natürlich ist es schön, dass wir bereits mit mehreren Titeln im Gepäck ins letzte Rennwochenende des Jahres starten können. Ein großes Ziel haben wir jedoch noch: Wir möchten Platz eins bei den Herstellern verteidigen. Das wäre die Krönung für eine ohnehin schon erfolgreiche Premierensaison des BMW M4 DTM", richtet BMW Motorsportdirektor Jens Marquardt eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Trotzdem gibt sich Marquardt vorsichtig. Immerhin hat die Konkurrenz mit Siegen auf dem Lausitzring (Mercedes) und in Zandvoort (Audi) zuletzt groß aufgetrumpft. "Um unser Ziel zu erreichen, , brauchen wir eine starke Mannschaftsleistung. Ich bin überzeugt, dass es uns die Konkurrenz im letzten Rennen einmal mehr sehr schwer machen wird. Denn natürlich möchte sich jeder mit einem Top-Ergebnis in die Winterpause verabschieden. Für die Fans dürfte das Rennen auf dem Hockenheimring deshalb in jedem Fall ein Highlight werden."

Die Fahrer: 2012 gewann Bruno Spengler im BMW Bank M3 DTM und wurde erstmals in seiner Karriere DTM-Champion - "unvergessen", sagt Charly Lamm vom BMW Team Schnitzer. "Ich freue mich auf die großartige Atmosphäre an der Strecke und hoffe, die Saison mit einem positiven Ergebnis abschließen zu können", ergänzt Spengler.

Im Jahr darauf feierten Timo Glock und das BMW Team MTEK auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs ihren jeweils ersten DTM-Sieg. "Es wäre schön, wenn mir das auch dieses Mal wieder gelingen würde", hofft Glock. "Wir werden wie immer alles daran setzen, mit beiden Fahrern ein gutes Ergebnis zu erreichen", sagt Teamchef Ernest Knoors.

Die frischeste Hockenheim-Triumph-Erinnerung schwebt allerdings im Kopf von Marco Wittmann. "In Hockenheim schließt sich für uns nun ein Kreis. Dort haben wir mit dem Auftaktsieg von Marco Wittmann den Grundstein für unsere Erfolge in diesem Jahr gelegt. Jetzt kehren wir als Champions dorthin zurück", sagt Stefan Reinhold, Teamchef beim BMW Team RMG. "Es wäre natürlich ein Traum, auch beim Finale ganz oben auf dem Treppchen zu stehen", sagt Wittmann.

Das Auto: Dass Hockenheim den BMW-Boliden schmeckt haben sie in den vergangenen Rennen zu Genüge bewiesen. Ob Spengler, Wittmann oder Glock - in Baden-Württemberg siegten verschiedene BMW-Piloten. Das spricht ganz klar dafür, dass die Erfolgsserie nicht an Einzelleistungen der Fahrer liegt, sondern am Auto selbst.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: BMW ist noch längst nicht satt. Das haben die Bayern bereits in Zandvoort bewiesen, als Marco Wittmann trotz Meister- und Wiesenkater wie gewohnt um den Sieg fightete. Dass Audi durch den Sieg Ekströms in den Dünen nun einen Teil des Gewichtsvorteils verliert, spielt BMW ebenfalls in die Karten. Gefährlicher ist da schon Mercedes, die das neue C-Coupé diesmal für alle Fahrer mitbringen. Weil Mercedes im Kampf um den Herstellertitel aber bereits aus dem Spiel ist, dürfte BMW das Titel-Tripel relativ bequem nach Hause fahren. (Jonas Fehling)