Die Diskussion um die Unsafe-Release-Geschichte geht in die nächste Runde. In Spielberg wurden die Mercedes-Boliden von Robert Wickens und Pascal Wehrlein zu früh losgeschickt, beide erhielten eine Strafe. Für Gary Paffett ist das Reglement Grund für die ganzen Diskussionen. Dieses schreibt vor, dass nur 50 Prozent der Renndistanz mit dem Optionsreifen gefahren werden darf.

Da die Piloten es bevorzugen diesen Satz bis zur Grenze auszunutzen, kommt es zum Stau in der Boxengasse. "Man möchte nicht in der gleichen Runde an die Box kommen wie die anderen Autos, weil man dadurch Zeit verliert. Allerdings muss man es tun, da man sonst in der falschen Runde den falschen Reifen drauf hat", erklärte Gary Paffett die Misere.

Im Falle eines Unsafe Release würden nicht die Fahrer, sondern die Mechaniker in Gefahr geraten. Deshalb fordert Paffett für 2015 klare Regeln. "Wir brauchen neue Regeln, um sicherzustellen, dass nicht alle Fahrer in der gleichen Runde zum Reifenwechsel kommen", sagte der Mercedes-Pilot. Über eine mögliche Lösung hat er sich bereits Gedanken gemacht. "Man braucht eine offene Strategie mit nur einem Reifensatz, ohne Pflichtboxenstopps und ohne Boxenstoppfenster."

Der Plan, den Optionsreifen einzuführen, um mehr Überholmanöver in der DTM zu sehen, ging laut Gary Paffett nicht auf. "Wenn man einen Fahrer auf Options-Reifen hinter sich sieht, lässt man ihn einfach vorbei, da es keinen Sinn macht zu kämpfen. Dadurch verliert man nur Zeit. In Spielberg hatten wir in der ersten Rennhälfte tolles Racing von den Autos gesehen, die die gleiche Reifenmischung benutzt hatten. Sowas brauchen wir in der DTM", sagte der Brite. Zudem würde er die DRS-Regel ändern. "Vielleicht in die Richtung, dass man DRS pro Runde nur zwei Mal benutzen darf."