"Die Fahrer sind noch nicht bekannt genug. Das ist das größte Problem", schimpfte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Die DTM hat seit geraumer Zeit mit sinkenden TV-Quoten zu kämpfen. Der Marktanteil beträgt derzeit etwa zehn Prozent, 2005 waren es noch 15 Prozent. "Alles ist verbesserungsfähig", gestand Wolfgang Schattling, Leiter der Motorsportkommunikation bei Mercedes-Benz im Rahmen des Motorsport Summits in Essen. "Wenn wir sagen würden, alles ist gut wie es ist, dann sollten wir aufhören."

Doch Kritik am Fahrerfeld wollte er nur bedingt gelten lassen. "In der DTM fahren super Fahrer, weltbekannte Fahrer. Es ist die einzige Serie, in der jeder Fahrer bezahlt wird. Sie fahren nur, weil sie etwas leisten, nicht weil sie Geld mitbringen. Wenn 22 Top-Fahrer nur wegen ihrer Leistung eingestellt werden und nicht wegen ihrer Mitgift, dann ist das à la bonne heure", so Schattling.

Gerade die Formel 1 steht in der Kritik, nicht mehr ausreichend Talente zu fördern. Nur noch bei wenigen Teams wird die Fahrerwahl ausschließlich nach dem fahrerischen Können getroffen. Jüngstes Opfer dieses Trends ist Nico Hülkenberg, der in der zweiten Saisonhälfte hervorragende Leistungen erbrachte, aber dennoch Abschied von Sauber nehmen muss. "Deswegen sollte die DTM von den Medien und von der Öffentlichkeit in Deutschland die entsprechende Unterstützung erfahren. Es gibt keine bessere Serie abseits der Formel 1."

Kuchen bleibt gleich groß

Außerdem sieht Schattling keinen allgemeinen Trend von der DTM weg. Die Zuschauerzahlen an der Strecke blieben konstant. "Das Fernsehen ist eine andere Geschichte, aber auch da muss man die Kirche im Dorf lassen: Die Medienlandschaft ist diversifizierter geworden." Um mit der Diversifizierung zu gehen, hat sich die DTM bereits um weitere Plattformen gekümmert. "In diese Richtung wird auch noch etwas passieren", versprach er, "deswegen sollte man nicht nur auf die reinen Live-Quoten im TV schauen, sondern auch darauf, was sich in der Medienlandschaft entwickelt. Da ist einiges im Gange. Der Kuchen ist nach wie vor gleich groß, aber er wird durch mehr geteilt."