BMW war in der Vergangenheit fünf Mal auf dem Norisring erfolgreich - allerdings datieren die Siege aus der Zeit vor dem Comeback. Im vergangenen Jahr sah es bis zur letzten Runde danach aus, als sollte Martin Tomczyk erstmals seit Steve Soper 1992 am Dutzendteich triumphieren. Doch der wie entfesselt fahrende "Mister Norisring" Jaime Green machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Es blieben die Ränge zwei und drei für Tomczyk und Bruno Spengler.

Auf dem Lausitzring lief es nicht rund., Foto: RACE-PRESS
Auf dem Lausitzring lief es nicht rund., Foto: RACE-PRESS

Das Team: Auf dem Lausitzring erlebte die erfolgsverwöhnte BMW-Mannschaft ein Debakel. Nur Bruno Spengler gelang der Sprung in die Top-10. "Nach dem schwierigen Wochenende auf dem Lausitzring ist nun jeder in unserer Mannschaft top-motiviert, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren", erklärte Motorsportchef Jens Marquardt. "Im vergangenen Jahr hat der Norisring eines der nervenaufreibendsten DTM-Rennen überhaupt erlebt. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass die Zuschauer auch diesmal wieder ein spannendes Rennen sehen werden."

BMW führt auch nach dem Lausitzring-Debakel mit 177 Punkten haushoch in der Herstellerwertung. Bei den Teams hat Schnitzer mit 81 Zählern die Nase vorn. Spengler muss sich nur aufgrund der Tatsache, dass er einen Podestplatz weniger vorzuweisen hat als Mike Rockenfeller, mit Platz zwei in der Fahrerwertung begnügen.

Die Fahrer: Spengler feierte 2006 auf dem Norisring seinen ersten Sieg in der DTM. Insgesamt stand er drei Mal nach einem Rennen um den Dutzendteich ganz oben auf dem Podest, zuletzt 2011. Nach Jamie Green ist er der zweiterfolgreichste aktive Pilot. "Nürnberg ist das Monaco der DTM, ein Stadtkurs, der uns Fahrern trotz des auf den ersten Blick recht einfachen Layouts ziemlich viel abverlangt. Du musst sehr nah an die Mauer fahren, auf die Bodenwellen achten und spät bremsen - nur dann hast du eine Chance auf den Sieg", erklärte er.

Marco Wittmann geht als Lokalmatador ins Rennen., Foto: BMW AG
Marco Wittmann geht als Lokalmatador ins Rennen., Foto: BMW AG

Auch für Teamkollege Dirk Werner ist der Lauf auf dem Norisring etwas Besonderes, denn aufgrund der Nähe zu seinem Wohnort Würzburg erwartet er Familie und Freunde an der Strecke. Markenkollege Marko Wittmann feiert ebenfalls ein Heimrennen, denn er ist im nur 40 Kilometer entfernten Markt Erlbach aufgewachsen und lebt in Fürth. "Das Rennen am Norisring ist aus zwei Gründen das absolute Saisonhighlight für mich. Zum einen, weil es mein Heimrennen ist. Außerdem habe ich dort in meiner Formel-3-Zeit zwei Rennen gewinnen können. All das macht den Norisring zu meiner Lieblingsstrecke in der DTM", meinte er.

Das Auto: Dass der BMW M3 DTM auf dem Lausitzring mit den Bodenwellen zu kämpfen hatte, ist kein gutes Signal für den Norisring. Allerdings liegen vier Wochen zwischen den beiden Rennen, in denen BMW unter anderem bei den Testfahrten auf dem Lausitzring am Setup feilen konnte. "Auf dem Lausitzring haben wir zuletzt Lehrgeld bezahlt. Aber das ist völlig normal, wenn man als neues Team in eine derart hart umkämpfte Serie kommt wie die DTM. Wir haben die richtigen Schlüsse daraus gezogen", erklärte Ernest Knoors, Teamchef bei BMW MTEK.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Für BMW heißt es nach den Problemen auf dem Lausitzring: Neues Spiel, neues Glück. Dass sie Fehler schnell ausmerzen, haben sie in der vergangenen Saison bewiesen. Anders wäre der Titelgewinn nicht möglich gewesen. Daher haben sie auf dem Norisring auch wieder alle Chancen auf den Sieg. Noch einmal werden sich Tomczyk und Spengler sicherlich nicht von Mister Norisring Jamie Green in die Tasche stecken lassen... (Annika Kläsener)