Wer bereits zwei Mal den DTM-Titel gewann, geht automatisch zumindest als Mitfavorit in jede Saison. So auch Timo Scheider, der 2008 und 2009 zu Meisterehren kam, seither aber nicht mehr wirklich an seine Glanzleistungen anknüpfen konnte und seit bald drei Jahren auf einen Rennsieg wartet. Auch die laufende Saison stellt sich für den Audi-Piloten äußerst zäh dar, denn während beim Saisonauftakt noch die Pole Position und Rang sechs heraussprangen, reichte es in Brands Hatch nur mehr zu zwei Punkten und bei den letzten beiden Rennen ging Scheider sogar ganz leer aus.

"Es ist nicht zufriedenstellend, was die Ergebnisse betrifft", wollte der 34-Jährige im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com nichts beschönigen, fügte jedoch an: "Man muss sagen, dass nach drei Wochenenden mit Podestchancen wenigstens die Performance da ist. Wenn die nicht da wäre, dann wäre es viel, viel schlimmer." Das sei auch der große Unterschied zum Vorjahr, so Scheider, als man sich bei jedem Rennen im Niemandsland befunden habe, da stets fünf bis sieben Zehntel fehlten.

Reifenverschleiß im Fokus

"Natürlich habe ich bis zum jetzigen Zeitpunkt viel zu wenige Punkte geholt", betonte der Lahnsteiner. "Man muss aber klar sagen, dass die ersten drei Rennen auf die Kappe des Teams gehen. Das letzte muss genau analysiert werden, aber wir haben wahrscheinlich alle unseren Teil beigetragen. Die Neuerungen haben für mich nicht funktioniert", zog er eine erste Bilanz und blickte auf den Lauf in der Lausitz zurück. "Es hat für mich und meinen Fahrstil nicht funktioniert - vielleicht konnte ich mich auch nicht gut genug anpassen."

Besonderes Augenmerk gelte es derzeit auf den Reifenverschleiß zu legen, nachdem Teamkollege Mattias Ekström in der Lausitz 44 Runden auf den Option-Reifen zurücklegen konnte, während Scheider am Ende des Rennens noch einen dritten Stopp einlegen musste, was doch recht ungewöhnlich gewesen sei. Dass die DTM am Norisring bereits die erste Saisonhälfte beschließen wird, konnte der 34-Jährige noch gar nicht richtig fassen: "Es ist krass, dass schon wieder vier Rennwochenenden vorbei sind..."