Schlechter hätte es für den Sensationsmann aus Spielberg, Timo Glock, in der Lausitz kaum mehr laufen können. BMW hinkte im Qualifying der Konkurrenz hinterher und am Ende stand Startplatz 14 für den BMW-Piloten. Damit aber nicht genug, denn ein Besuch bei den Stewards stand an. Das Ergebnis: Nachdem Glock Daniel Juncadella im Qualifying behindert hatte, geht es nochmal drei Startplätze nach hinten - Startplatz 17. Durch die Strafversetzung von Augusto Farfus geht es für den MTEK-Mann allerdings noch eine Position nach vorne.

"Mein erster Run in Q2 war etwas unglücklich, weil ich auf der ersten Runde von Timo Glock behindert wurde, der direkt vor mir aus der Box kam", schilderte Juncadella im Interview mit Motorsport-Magazin.com die knifflige Situation. Wenn es nach dem Mercedes-Mann geht, hat sein Konkurrent von BMW die Strafe aber nicht verdient, denn aus der Box heraus konnte Glock den heraneilenden Juncadella nicht sehen.

Sofort nach dem Qualifying wurden die beiden zu den Stewards zitiert, wo sich Juncadella als fairer Sportsmann zeigte und Glock sogar in Schutz nahm. "Es ist auf dem Lausitzring eben ziemlich eng und man kann nicht sehen, ob jemand kommt - das war nicht unfair von ihm", sagte der Spanier. Wenn in dieser engen Links-Rechts-Passage etwas Derartiges passieren würde, sei dies auf ein Missverständnis zwischen Renningenieur und Fahrer zurückzuführen. Dass Glock in irgendeiner Weise absichtlich gehandelt habe, glaubt Juncadella auf keinen Fall. "Ich weiß, dass er ein fairer Fahrer ist", gab es ein Lob für Glock.

Marquardt unterstützt Stafe

BMW-Motorsportchef Jens Marquardt machte seinem Fahrer ebenfalls keinen Vorwurf, schließlich würde jeder Pilot im der Qualifikation versuchen, eine gute Runde zu fahren. Etwas Kritik gab es allerdings für das Team MTEK. "Das Team hat den Überblick und muss dem Fahrer sagen, dass er vom Gas gehen und den Verkehr vorbei lassen soll", so Marquardt.

Obwohl selbst der von Glock behinderte Juncadella seinen Konkurrenten in Schutz nahm, war der BMW-Motorsportchef mit der Strafe einverstanden. "Wenn jemand behindert wurde, muss man damit leben", so Marquardt. Nachdem der Mercedes-Pilot allem Anschein nach von Glock behindert wurde, gebe es ein Reglement, das die entsprechende Strafe nun einmal vorsehe. Von einer Ausnahme, da Glock offensichtlich nicht absichtlich gehandelt habe, wollte Marquardt nichts wissen. "Wenn wir jedes Mal sagen, dass es keine Absicht war, dann haben wir ein System, in dem es kein schwarz oder weiß mehr gibt."