Auftakt nach Maß für Wolfgang Schattling! Wegen der Abwesenheit von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff feierte er am Lausitzring seine Premiere als Hauptverantwortlicher an der Boxenmauer - und das mit durchschlagendem Erfolg. Christian Vietoris und Gary Paffett sorgten dafür, dass die erste Startreihe beim Rennen fest in Mercedes-Hand ist; mit Robert Wickens qualifizierte sich ein weiterer Sternenfahrer für den abschließenden Shoot-out. So ein perfekter Einstand sei natürlich nicht zu erwarten gewesen, räumte der stellvertretende Mercedes-Boss ein. "Es war mein Debüt - und ich habe gedacht, dass es schwieriger wird."

Überbewerten wollte Schattling den Zeitfahr-Coup in der Lausitz allerdings nicht. Von einer generellen Verbesserung der Zeitfahr-Qualitäten könne noch keine Rede sein. "Wir müssen zwei Dinge beachten. Wir haben hier viel getestet. Die gesammelten Daten haben uns sicher geholfen", erläuterte er. "Und die Lausitz hat uns immer gelegen, wir haben hier schon viele Siege eingefahren. Dass es hier in den Jahren zuvor schon gepasst hat, war die Grundvoraussetzung. Wenn man dann den entscheidenden Tick findet, passt es - und heute war das der Fall." Nach dem ernüchternden Qualifying-Leistungen zu Saisonbeginn war ihm die Erleichterung allerdings deutlich anzumerken.

"Heute hat alles gepasst, ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist", meinte der 62-Jährige. "Wir haben zweieinhalb sehr harte Wochen hinter uns. Gerhard Ungar und seine Leute haben hart dafür geschuftet." Bei der hohen Leistungsdichte in der Serie sei eine kurzzeitige Flaute aber ohnehin nicht zu verhindern, stellte er klar. "Die DTM ist kein Kindergeburtstag. Man kann auch mal drei Rennen daneben liegen." Für das Rennen am Sonntag sei das gute Qualifying-Ergebnis ohnehin nur die halbe Miete. "Wir müssen mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben", so Schattling. "Mit DRS herrschen andere Voraussetzungen, auf der langen Geraden kann man überholen. Ich erwarte ein Rennen mit viele Positionswechseln."