Platz zwei gewonnen oder Platz eins verpasst? Nach den ersten drei Runden des Qualifyings am Lausitzring deutete vieles auf eine Pole Position für Gary Paffett hin. Mit einer Zeit von 1:17.463 Minuten fuhr er in Q3 die mit Abstand schnellste Runde aller Fahrer und stellte gleichzeitig eine neue Qualifying-Bestleistung auf dem EuroSpeedway auf. Doch im entscheidenden Einzelzeitfahren unterlief dem Vizemeister in Kurve vier ein folgenschwerer Fehler. Trotz starker Zeiten in Sektor zwei und drei gelang es ihm nicht mehr, HWA-Kollege Christian Vietoris von der Spitze zu verdrängen.

"Natürlich will jeder auf die Pole", sagte Paffett, betonte aber, dass für ihn die starke Mannschaftsleistung im Vordergrund steht. "Ich denke, dass jeder im Team heute glücklich war. Wir haben alle sehr hart gearbeitet. Ich habe mir in Brands Hatch mein Herz rausgefahren, aber war trotzdem nur auf P12. Das war schon eine große Veränderung." Es sei allerdings nicht so, dass Mercedes das Auto nur fürs Qualifying abgestimmt habe, erklärte der Brite. "Wir wollen überall schnell sein", bekräftigte er. "Es ist unglaublich, wie viel Speed man hier in den Kurven geben kann. Das Auto ist jetzt ganz anders, das sieht man auch in den Zeitenlisten."

Dass Mercedes beim Saisonstart im Zeittraining noch nicht bei der Musik gewesen sei, führte Paffett auf die andere Herangehensweise der Stuttgarter zurück. "Wenn man mit anderer Philosophie am Auto arbeitet, braucht das ein bisschen Zeit", erläuterte er. "Wir haben das richtige Setup ein bisschen später gefunden als geplant." So schlecht, wie es teilweise gemacht wurde, sei das Auto aber nie gewesen. "Wir hätten im Qualifying in Spielberg auch unter die Top-5 fahren können, aber ich hatte Motorprobleme", stellte der 32-Jährige klar.