Im 24. Anlauf klappte es: Christian Vietoris fuhr zum ersten Mal in seiner DTM-Karriere auf die Pole Position. Der Gönnersdorfer entpuppte sich als stärkster Vertreter der Mercedes-Truppe, die in der Lausitz glänzend aufgelegt war: Mit Vietoris, Gary Paffett und Robert Wickens fuhren drei C-Coupés in die Top-4 des Zeittrainings. Es war die richtige Antwort auf die Kritik der vergangenen Zeit, dass die Stuttgarter ein Problem mit dem Qualifying hätten. "Das Team hatte eine harte Zeit", räumte Vietoris ein. "Aber wir haben heute die richtige Antwort auf die Kritik geliefert. Die Pole war eine große Befreiung für uns."

Nun könnte es möglich sein, dass Mercedes das Setup der Autos stark in Richtung Qualifying ausgerichtet hat, doch sämtliche Protagonisten bestritten dies umgehend. "Das ist unser normales Setup, das wir bis jetzt auf jeder Strecke benutzt haben", sagte Vietoris. "Ich denke, dass wir auch morgen im Rennen stark sein werden. Unsere Rennpace war schon immer besser im Vergleich zum Qualifying, deshalb mache ich mir da keine Sorgen." Vietoris führt mit seiner ersten DTM-Pole den starken Trend weiter fort: Nach den ersten drei Rennen der Saison hat der Mercedes-Junior 25 Punkte gesammelt - so viele wie noch nie zuvor.

"Es ist ganz klar zu sehen, dass ich dieses Jahr eine Schippe draufgelegt habe", meinte er. "Das war auch nötig. Ich hatte zwar nicht erwartet, heute so weit vorn zu stehen, aber das nehme ich natürlich gern mit." Im Top-4-Shootout war Vietoris als Dritter auf die Strecke gegangen. Mit einer Bestzeit von 1:17.715 Minuten verwies er Teamkollege Paffett mit zwei Zehnteln Vorsprung auf Startplatz zwei. "Seit dem vergangenen Rennen hat das Team tolle Arbeit geleistet, das Auto fühlt sich super an", lobte Vietoris die Mercedes-Crew. Der gute Auftakt ins Lausitz-Wochenende weckte Begehrlichkeiten. Vietoris: "Wenn man vorn steht, will man auch vorn bleiben."

Die Stuttgarter waren in der Lausitz traditionell stark und mit Vietoris steht jetzt zum ersten Mal in dieser Saison ein Mercedes-Pilot ganz an der Spitze. "Nach zwei schwierigen Jahren ist das ein tolles Gefühl", sprach Vietoris für sich. "Diese Saison läuft es generell besser und ich gehe die ganze Geschichte etwas lockerer an. Wenn man einige schlechte Momente hatte, kann man die Pole noch mehr genießen."