Die DTM ist kein einfaches Pflaster - zumindest nicht für Formel-1-Fahrer. Die meisten Piloten, die sich nach ihrem Engagement in der Königsklasse in der DTM versuchten, hatten in der neuen Serie mit großen Problemen zu kämpfen. Beispiel gefällig? David Coulthard, Alan McNish und Pedro Lamy blieb ein Platz auf dem Podium versagt. Und die hochdekorierten deutschen Piloten, Heinz-Harald Frentzen und Ralf Schumacher, schafften es erst in ihrer dritten beziehungsweise vierten Saison unter die ersten Drei. Beiden gelang der Sprung aufs Podium nur noch ein weiteres Mal.

Timo Glock sah das verhältnismäßig schlechte Abschneiden der Kollegen vor allem als große Herausforderung. "Der Druck lastet jetzt natürlich auf mir, dass ein F1-Fahrer endlich mal beweisen muss, dass er auch im DTM-Auto schnell ist", sagte er seinerzeit bei Motorsport-Magazin.com. Und mit Platz drei in Spielberg gelang ihm das Kunststück, einen Platz auf dem Treppchen zu ergattern, bedeutend schneller als viele seiner Vorgänger. "Ich habe mich gefreut, nach ein paar Jahren wieder auf dem Podium zu stehen und Champagner zu verspritzen", sagte der BMW-Fahrer. "Das ist ein sensationelles Ergebnis."

Der beste Einstand in die DTM ist Glocks Podiumsfahrt allerdings nicht. Jean Alesi fuhr 2002 in seinem ersten Rennen in die Top 3 - und schon im dritten Lauf durfte er den Sieges-Champagner kosten. Gleiches gelang Mika Häkkinen 2005, als er bei seinem dritten Rennen in Spa-Francorchamps als Erster über die Ziellinie fuhr. Und bei Emanuele Pirro war die erste Fahrt aufs Podest ebenfalls gleichbedeutend mit dem ersten Erfolg - in seinem zehnten DTM-Rennen triumphierte er auf dem Nürburgring. Glock hat aber immer noch die Chance, Geschichtsträchtiges zu erreichen: einen Titel konnte keiner seiner berühmten Vorgänger erringen.