Es hätte alles so schön sein können für Martin Tomczyk. Der Rosenheimer sicherte sich beim Qualifying zum zweiten DTM-Lauf der Saison in Brands Hatch die Pole Position, wurde aber später wegen eines zu leichten Fahrzeugs disqualifiziert. Mike Rockenfeller profitiert davon und startet deshalb am Sonntag von der Pole, Mercedes erlebte unterdessen ein Debakel.

"Es lief von Anfang an sehr gut, das Auto war klasse abgestimmt", freute sich Tomczyk zunächst. "Es war aber ein harter Kampf, es ging um Hundertstel oder Tausendstel." Sein großer Konkurrenz schmiedet dagegen schon Pläne für das Rennen: "Ich will den Start gewinnen und das Rennen als Erster beenden. Natürlich wäre ich gerne auf der Pole gestanden, aber das kann ich morgen auch noch richten", so Rockenfeller nach dem Qualifying.

Bereits im ersten Qualifying-Segment ging es richtig eng zur Sache, alle Fahrer lagen innerhalb von nur 0,418 Sekunden. Während Marco Wittmann vor Miguel Molina zur Bestzeit fuhr, ging es dahinter um Zentimeter. Jamie Green verdrängte Garry Paffett in letzter Sekunde auf den 17. Platz, auf dem der Sieger des Vorjahres vorzeitig aus der Qualifikation ausgeschieden wäre. Green ging jedoch eine Zehntelsekunde nach Ablauf der Zeit auf seine letzte schnelle Runde, das war zu spät. Seine Zeit wurde gestrichen, Paffett rettete sich so ins zweite Qualifying.

Gary Paffett war bester Mercedes-Pilot, Foto: DTM
Gary Paffett war bester Mercedes-Pilot, Foto: DTM

Viel weiter schaffte es Paffett dort aber nicht. In 41,363 Sekunden schied der Brite auf dem zwölften Platz aus und war damit bester Mercedes-Pilot - die Nachwuchsfahrer waren noch langsamer. Auch Timo Glock schied im zweiten Segment aus, allerdings nur, weil er in seiner schnellsten Runde die Strecke verließ und seine Zeit gestrichen wurde - so reichte es nur zum elften Platz.

In Q3 kämpften sechs BMW gegen vier Audi um den Einzug in das Shootout um die Pole Position. Das Duell entschieden die Münchner deutlich für sich: Lediglich Rockenfeller schaffte es mit seinem Audi unter die Top-4 und reihte sich hinterTomczyk und vor Augusto Farfus und Joey Hand ein.

Der amtierende Meister Bruno Spengler schied 0,007 Sekunden hinter dem US-Amerikaner auf Rang fünf aus. "Ich hatte heute ein bisschen Mühe auf der Bremse, auch wenn die Runde ohne Fehler war, hat es nicht für Q2 gereicht." Als zweitbester Audi belegte Timo Scheider den sechsten Rang, er sagte: "Heute hätte alles passieren können. Letztes Mal habe ich es von der Pole nicht gemacht, vielleicht läuft es am Sonntag aus der dritten Reihe besser."

Im Shootout legte Hand eine Rundenzeit von 41,460 Sekunden vor, die aber direkt danach um zweieinhalb Zehntel von Hockenheim-Sieger Augusto Farfus unterboten wurde. Noch besser machte es Audi-Mann Rockenfeller, der in 41,193 Sekunden vier Tausendstel schneller war als Farfus und die Führung übernahm. Für die zweite Audi-Pole des Jahres reichte das aber zunächst nicht, denn Martin Tomczyk war auf seiner schnellen Runde noch einmal 0,035 Sekunden schneller.