Mercedes startet am kommenden Wochenende mit nur mehr sechs, statt wie bisher acht Autos in der DTM. "Wir haben in der Vergangenheit acht Autos gehabt, von denen eigentlich nur vier konkurrenzfähig waren", erklärt der Mercedes-Benz Motorsportverantwortliche Toto Wolff die Entscheidung. "Letzten Endes geht es um Ressourcen, und was ich sicherstellen wollte, ist, dass unser gesamtes Fahrerfeld konkurrenzfähig ist", so der Österreicher gegenüber der Stuttgarter Zeitung.

Das sechs Fahrzeuge umfassende Aufgebot ist ein Kompromiss, vier Fahrzeuge wären zu wenig gewesen. "Das war in meinen Augen die einzige Möglichkeit, das richtig zu restrukturieren." Die Entscheidung ist allerdings nicht in Stein gemeißelt, eine Rückkehr zu acht Autos für die nächsten Jahre ist durchaus möglich, sogar erwünscht. "Der Konsens zwischen den Herstellern ist, dass wir alle mit acht Autos fahren wollen." Dass die Stuttgarter das Aufgebot verkleinerten, war aber kein Problem, wie der 41-Jährige sagt. "Bei uns ging es in diesem Jahr aber nicht anders, das respektieren auch alle."

Wolff heißt Schumachers Entscheidung gut

Nicht nur von zwei Mercedes-Boliden müssen sich die Fans verabschieden, auch Ralf Schumacher wird beim Saisonauftakt in Hockenheim nicht mehr am Start stehen. Die Entscheidung des ehemaligen Formel-1-Stars, der DTM als Fahrer den Rücken zu kehren, kam kurzfristig - aber wohlüberlegt, wie Wolff weiß. Nach den ersten Testfahrten habe Schumacher nicht mehr den Spaß an der DTM verspürt und suchte anschließend das Gespräch mit dem Motorsportverantwortlichen. "In den Gesprächen, die wir miteinander hatten, hat er die Entscheidung entwickelt, dass er in einer Managementrolle besser aufgehoben sei", so Wolff.

Geschäftsmann Toto Wolff gefällt die neue Rolle von Ralf Schumacher. "Ich betrachte es als Paradebeispiel, wie ein Rennfahrer aus eigenen Stücken eine Entscheidung getroffen hat, die nicht nur vernünftig ist, sondern auch kaufmännisch interessant sein kann." Schumacher, der am Mücke-Team, das die Mercedes-Nachwuchstalente einsetzt, beteiligt ist, kann dort nun auch seine Erfahrung an die jungen Piloten weitergeben. "In der Gesellschafterrolle gefällt er mir deshalb besonders gut", so Wolff.

Der Wiener erklärt, inwiefern er in Schumachers Entscheidung involviert war. "Wir hatten ein sehr offenes Gespräch. Wir haben uns die Wahrheit gesagt und sind sehr transparent miteinander umgegangen." Wolff will die sportlichen Resultate Schumachers nicht beschönigen und lobt seine Entscheidung nicht zuletzt deshalb. " Seine Idee, eine Rolle im Umgang mit jungen Fahrern abseits der Piste einzunehmen, halte ich für sehr intelligent. Deshalb unterstütze ich sie auch."