Du startetest dieses Wochenende im ADAC GT Masters, hast dort ein neues Projekt und eine neue Herausforderung gefunden - wie kam es zustande, dass Dich Dein Weg dieses Jahr doch nicht in die DTM geführt hat?
René Rast: Das war letztendlich die Entscheidung von Audi, das muss man so klar sagen. Ich stehe dort unter Vertrag, deswegen entscheidet Audi, wo ich am Ende eingesetzt werde. Diese Entscheidung kam also von deren Seite, allerdings fahre ich dieses Jahr trotzdem gleich in drei Serien mit: In der Blancpain Endurance Series, in der FIA GT und im GT Masters - das sind die drei Programme, die ich dieses Jahr absolviere. Dabei habe ich natürlich Mitspracherecht, aber letzten Endes entscheidet Audi mit wem und wo wir fahren.

Immerhin DTM-Tests hast Du Ende letzten Jahres aber ja absolviert...
René Rast: Ja, für Audi und für BMW. Damals war ich noch nicht bei Audi unter Vertrag, daher ging das noch. Ich habe die letzten Jahre ja auch viel mit Porsche gemacht, insofern war es kein Problem, ebenso etwas mit BMW zu machen.

Bei Audi war Miguel Molina im Winter ja fast schon draußen... wäre das dann Dein Platz gewesen?
René Rast: Nein, ich glaube ich war dieses Jahr ehrlich gesagt gar nicht richtig im Gespräch, zumindest habe ich in Bezug auf ein DTM-Cockpit nichts offizielles gehört und mir deswegen auch gar keine zu großen Hoffnungen gemacht.

Ist es dann dieses Jahr ein Ziel, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen, damit vielleicht in Zukunft einmal etwas in diese Richtung geht?
René Rast: Die DTM ist natürlich eine attraktive Serie, keine Frage. Man darf aber auch nicht vergessen: DTM und GT sind zwei unterschiedliche Dinge. Nur weil man GT fährt, heißt das also nicht automatisch, dass man auch in die DTM will. Natürlich ist es das Ziel eines professionellen Rennfahrers, irgendwann einmal in die DTM kommen. Aber wenn man sich im GT-Sport beweist, kann man sich genauso eine gute Basis schaffen und auch in diesem Sport bleiben. Das heißt, man muss nicht unbedingt in Richtung DTM schielen sondern kann auch hier etwas für die Zukunft aufbauen.

Für viele Experten bist Du nach diversen dominanten Siegen im Porsche-Supercup eindeutig der Mann, der in der DTM noch fehlt. Wäre das also nicht der nächste logische Schritt?
René Rast: Ja klar, keine Frage. Aber Audi baut parallel ja auch das GT-Programm aus. Man sieht ja auch: Das GT-Programm wächst und wächst - so gesehen braucht Audi auch hier gute Fahrer und daher denke ich, dass ich hier ganz gut aufgehoben bin. Die DTM sind halt auch noch einmal ganz andere Autos und erfordert einen anderen Fahrstil. Ich glaube zwar schon, dass ich mich daran gewöhnen könnte und auch recht schnell dabei wäre... aber ich fühle mich im GT-Sport wohl und fahre hier sehr gerne.