Nachdem Ralf Schumacher 2011 mit zwei Podestplätzen seine beste DTM-Saison absolviert hatte, wollte der Mercedes-Pilot 2012 an die guten Ergebnisse anknüpfen, was ihm jedoch nicht gelingen sollte. Während sein HWA-Teamkollege Jamie Green bis zum Saisonfinale um den Titel kämpfte, sammelte Schumacher nur zehn Punkte und beendete die Saison als 17., was die schlechteste Platzierung in seiner fünfjährigen DTM-Karriere darstellt.

Turbulenter Saisonstart

Beim Auftakt in Hockenheim erzielte Schumacher als Siebter sein bestes Saisonergebnis, sah sich nach der Zieldurchfahrt jedoch heftiger Kritik ausgesetzt, weil er zunächst BMW-Pilot Dirk Werner umgedreht hatte und danach bei einem Überholmanöver mit dem Wagen von Bruno Spengler kollidiert war. Schumacher bekam eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, die ihn um ein deutlich besseres Resultat brachte.

Schumacher lag in Nürnberg lange in Front, Foto: DTM
Schumacher lag in Nürnberg lange in Front, Foto: DTM

"Für das, was es war, ist es okay. Die Pace war sehr gut", bilanzierte Schumacher den Start in die Saison, räumte aber erst mit etwas Abstand ein, dass sein Optimismus beim Überholmanöver gegen Spengler wohl ein wenig zu groß gewesen sei. Vor dem zweiten Lauf auf dem Lausitzring erfolgte mit allen beteiligten Crash-Parteien eine Aussprache, die Schumacher jedoch zu keinen Höhenflügen veranlasste.

Am Eurospeedway holte er von Startplatz 16 noch einen Punkt, in den folgenden vier Rennen schaffte es Schumacher allerdings nicht mehr Zählbares mitzunehmen. Am Norsiring hatte es den Anschein, als sollte die Durststrecke ein Ende nehmen. Schumacher lag auf dem verregneten Stadtkurs in Nürnberg lange Zeit in Führung, ehe die Elektronik streikte und er den ersten Sieg vor Augen aufgeben musste.

Hockenheim als guter Boden

Der Sieg, für den es aber keine Punkte gab, folgte beim Showevent in München - Triumph mit Jamie Green im Staffelbewerb. Beim chaotischen Rennen in Zandvoort sah Schumacher als Zehnter wieder die Punkteränge, Schlagzeilen machte er jedoch wegen eines spektakulären Vorfalls im Freien Training. Vier Mercedes-Mechaniker wurden beim Stopp des Deutschen verletzt als der Heckflügel seines C-Coupés Druckluftschläuche erfasste und die Boxenstoppanlage umriss. Schumacher traf jedoch keine Schuld, da er nicht in der Lage war, das Malheur vom Fahrersitz aus zu sehen.

In Valencia folgte das schwärzeste Rennwochenende der Saison. Mercedes war in Spanien chancenlos und Schumacher kam nicht über den letzten Startplatz hinaus, im Rennen reichte es immerhin zum 14. Rang. Beim Saisonfinale ließ der HWA-Pilot noch einmal seine Klasse aufblitzen und pilotierte seinen Boliden vom 17. Startplatz bis auf die neunte Position nach vorne, was zwei Punkte und einen versöhnlichen Jahresabschluss bedeutete.

Wie es mit Ralf Schumacher weitergeht, ist noch unklar. "Das wird bestimmt ins nächste Jahr reingehen, bis die Entscheidung fällt", meinte er hinsichtlich seiner Zukunftsplanungen.