"Es war für uns alle ein schwieriges Wochenende", bilanzierte Timo Scheider im Anschluss an Platz zehn im achten DTM-Lauf des Jahres in Oschersleben. "Im Qualifying hatten wir hier das schlechteste Resultat für Audi im ganzen Jahr und das dann gerade, wenn man mit solchen Erwartungen hierher kommt, wie wir sie natürlich nach Zandvoort hatten", machte er gravierende Proleme aus. "Wir wollten hier natürlich etwas bewegen, haben aber sehr deutlich gezeigt gekriegt, dass wir nicht auf dem Level der anderen sind", so Scheider, der hinzufügte, dass einem auch der Charakter der Strecke, anders als zuletzt noch in Holland, nicht entgegengekommen sei.

"Jetzt müssen wir einen Stellhebel und einen Ansatz finden, wie wir gegenüber BMW und Mercedes einmal Fortschritte machen können, denn so wie es momentan ist, ist es eher enttäuschend", sagte Scheider im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Der Ausblick für den kommenden Lauf sähe dementsprechend düster aus. "Für Valencia hatten wir eigentlich auch gute Hoffnungen, aber man muss sagen, dass die Charakteristik der Strecke dort nicht großartig anders als hier ist. Man darf also keine Quantensprünge erwarten", forderte der Audi-Fahrer. Er stellte klar: "Wir bewegen uns hier in einem ganz engen Reglement und bewegen uns jetzt schon am Limit der Freibereiche. Wir werden versuchen das weiter zu optimieren, wissen aber auch, dass das schwierig ist."

Weichen richtig stellen

Genauso sei einem bewusst, dass man nach wie vor einen Schritt hinten dran sei. "Wir müssen jetzt weiterkämpfen", meinte Scheider, der trotz aller Motivationsbekundungen von einer bisher katastrophalen Saison sprach. "Ich glaube, es war das schlimmste Jahr überhaupt und das, was wir abgeliefert haben, war Enttäuschung pur. Es gab den ein oder anderen Kollegen mit ein paar Highlights, aber im Gesamtpaket sind wir weit hinter den gemeinsamen Erwartungen zurückgeblieben", machte der zweifache Meister seinem Ärger über das Audi-Abschneiden 2012 Luft. "Wir hatten schon einen langen und harten Winter und haben da eine Menge getan."

"Aber am Ende ist nicht das richtige Resultat dabei herausbekommen", so Scheider, der anfügte: "Das ist enttäuschend und tut weh, gerade wenn man schon so viele Jahre dabei ist. Jetzt gegen zwei Konkurrenten anzutreten und dann nur die dritte Kraft zu sein, ist hart." Immerhin sei klar, wie man nun vorgehen könne. "Es ist logisch: Die Schwachpunkte, die wir als Fahrer ausmachen, über die wird geredet und es wird diskutiert, wie man diese am besten abstellen kann... wie kann man die im Reglement unterbringen, ohne dass man sich aus eben diesem herausbewegt?" Der Audi-Pilot erklärte: "Das ist die Aufgabe für die nächsten Tage, Wochen und Monate, weil auch jetzt schon wieder die Entscheidungen fürs nächste Jahr fallen."