Mit den Plätzen zwei und drei fuhr Mercedes ein gutes Resultat nach Hause, den Sieg aber holte sich BMW. "Über die Distanz gesehen war es ein verdienter Sieg", erkannte Norbert Haug die starke Leistung Bruno Spenglers an. "Es war sicherlich nicht gerade der Burner was Spannung betrifft, aber Bruno und Gary [Paffett] haben beide eine starke Leistung gezeigt. Nach unserem Geschmack hätte es noch länger dauern können, wer weiß was sich da entwickelt hätte", sprach der Mercedes-Sportchef den gegen Ende des Rennens immer kleiner werdenden Abstand zwischen den beiden Kontrahenten an.

Für einen Sieg habe einfach eine echte Schwäche bei der Konkurrenz gefehlt: "Die Pole war sicher ausschlaggebend. Bruno hat einen guten Start gemacht und wenn man dann als Hinterherfahrender nicht klar schneller oder bedeutend längere Stints fährt, ist nichts zu machen." Insgesamt habe er aber schon Schlimmeres erlebt als mit 0,6 Sekunden Rückstand Zweiter zu werden, sagte Haug. Außerdem verwies er auf die Tatsache, dass Mercedes in allen drei Meisterschaften führe und man alles tun werde, dass dies auch nach dem Hockenheimrennen der Fall sein wird.

In der Fahrerwertung hat sich das Bild ein wenig zu Ungunsten von Mercedes verschoben, doch Grund zu Beunruhigung sieht der 59-jährige nicht: "Wir haben jetzt elf Punkte Vorsprung vor Bruno und es sind noch zwei Rennen zu fahren", rechnete er vor. "Natürlich kann man sagen, dass es schon einmal mehr war, aber ich habe auch nicht von 37 Punkten Vorsprung geträumt. Wer sagt, dass es jetzt ein paar Punkte weniger sind, hat recht, aber elf im Plus ist mir lieber als elf minus."

Ein besonderes Kompliment sprach er dem Mercedes-Junior-Team aus: "Robert Wickens hat sich mehr und mehr profiliert. Man sieht deutlich, dass unser Glauben an die Lernfähigkeit dieser Jungs berechtigt ist. Bei Roberto Merhi ging mal wieder der Boxenstopp daneben, danach hat er die schnellste Runde gefahren. Man sieht also, dass Potenzial vorhanden ist und man muss neben den Stars auch diese Jungs in ihrem Lehrjahr einfach mal erwähnen." Dennoch gelte es, genau zu analysieren, was zu dem neuerlich schlechten Boxenstopp bei Merhi geführt habe, mahnte er an.