Zum ersten Mal in seiner langjährigen DTM-Karriere durfte Ralf Schumacher auf die oberste Stufe des Podiums klettern. Der Mercedes-Pilot teilt sich beim Team-Staffelwettbewerb im Münchner Olympiastadion den Sieg mit Jamie Green, nachdem man im Finale über acht Runden knapp zwei Zehntelsekunden schneller unterwegs war als das Audi-Duo Timo Scheider und Adrien Tambay.

Hand und Werner belegten Platz vier, Foto: BMW AG
Hand und Werner belegten Platz vier, Foto: BMW AG

Bereits in der Vorrunde wusste Schumacher mit schnellen Rundenzeiten zu überzeugen und bekam mit Green einen Teamkollegen, der sein Geschick auf engen Kursen zuletzt auf dem Norisring unter Beweis gestellt hat. So war es kein Wunder, dass sich die beiden Mercedes-Piloten im Viertelfinale locker gegen Mattias Ekström und Miguel Molina durchsetzten und später im Halbfinale ihre Teamkollegen Gary Paffett und Christian Vietoris nach Hause schickten - das zweitbeste Mercedes-Duo war kurz darauf im kleinen Finale gegen Joey Hand und Dirk Werner erfolgreich.

"Da war noch eine Rechnung vom Norisring offen", berichtete Schumacher, der schon vor knapp zwei Wochen gute Chancen auf seine ersten Sieg hatte. "Für uns war es nicht leicht, auch Jamie trägt einen großen Anteil am Sieg." Für den Einzelwettbewerb erwartet Schumacher ähnlich spannende Kämpfe, nur einen Wunsch hat er für den nächsten Sieg noch auf seiner Liste: "Hoffentlich gibt es beim nächsten Erfolg auch ein paar Punkte..."

"Platz eins für Ralf Schumacher und Jamie Green, Platz drei für Gary Paffett und Christian Vietoris - das ist das Maximalergebnis, das man bei diesem Rennen im Stadion holen kann - und unsere Jungs haben es mit ihren Mercedes AMG C-Coupés geholt - ganz große Klasse", freute sich auch Norbert Haug.

Nicht weniger unzufrieden präsentierte sich Scheider, der in den vergangenen Rennen nie wirklich auftrumpfen konnte. Dass er ausgerechnet zusammen mit Tambay fuhr, war wohl ein echter Glücksgriff: "Wir haben in den letzten Tagen viel Zeit zusammen verbracht. Ich habe ihm in Österreich eine Wohnung besorgt und ihm beim Einrichten geholfen", berichtet Scheider. Aber auch auf der 614 Meter langen Rennstrecke arbeiten die beiden Audi-Piloten gut zusammen: "Mercedes ist hier nur schwer zu schlagen, daher bin ich mit Platz zwei zufrieden. Mal sehen, was am Sonntag drin ist."

Im Gegensatz zum Vorjahr verlief der Samstag in München äußerst ruhig - es gab kaum Schrott. Hier und da eckte zwar ein Auto an, viel Arbeit gab es aber nicht. Auch wenn die Fahrer stets am Limit unterwegs waren, wie etwa Joey Hand im kleinen Finale. Der BMW-Pilot leistete sich einen kleinen Fehler und touchierte die Bande. So kam es, dass Paffett und Vietoris das Duell für sich entschieden. Tabellenführer Paffett setzt damit eine beeindruckende Serie fort - bisher kam er in allen Rennen der Saison unter die besten Vier, fünf Mal stand er sogar auf dem Podium - auch wenn er heute keine Punkte für seine Leistung bekam...